am Puls Biologie 5, Schulbuch
79 Ernährung 3.4 Körpergewicht und Essstörungen Das Körpergewicht und der BMI Übergewicht ist eine Zivilisationskrankheit Übergewicht ist in Österreich sehr weit verbrei tet. Dabei ist dieses Phänomen nicht nur auf Österreich beschränkt, sondern kommt in vielen westlichen Nationen vor. Man spricht daher von einer Zivilisationskrankheit , weil Übergewicht eng mit unserer modernen Lebensweise zusam menhängt. In Ländern, in denen Übergewicht gehäuft vor kommt, besteht eine Überversorgung mit ener giereichen Nahrungsmitteln (siehe Kapitel 3.3). Übergewicht entsteht, wenn dem Körper über einen längeren Zeitraum mehr Energie zugeführt wird, als er benötigt. Dies liegt einerseits an der falschen Ernährung, andererseits an der man gelnden Bewegung. Laut österreichischem Ernährungsbericht ist in etwa ein Viertel der Schulkinder übergewichtig. Unter den Erwachsenen sind es 40%. In den USA beträgt der Anteil der Erwachsenen mit Überge wicht sogar 64%. Starkes Übergewicht ist ein hoher Risikofaktor für die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkran- kungen sowie von Diabetes 3 . Glossar 1 Adipositas : Starkes Übergewicht bei einem BMI von mehr als 30 wird auch als Adipositas oder Fettleibigkeit bezeichnet. 2 Körperfettanteil: Anteil des Fettes im Ver- hältnis zur Gesamtmasse des Körpers. 3 Diabetes : Wird auch Zuckerkrankheit ge- nannt und ist eine Stoffwechselerkrankung. Der Blutzuckergehalt kann bei Diabetikern und Diabetikerinnen nicht mehr entsprechend reguliert werden. In der Pubertät verändert sich der Körper von Jugendlichen auf eine Art und Weise, die viele Teenager als wenig vorteilhaft empfinden. Mäd chen bekommen Rundungen, Oberschenkel und Hüften werden breiter. Burschen wachsen oft in kurzer Zeit so viel, dass sie sich schlaksig fühlen. Dazu können dann noch Hautprobleme wie Akne kommen. Trotzdem ist der Druck, einem gewis sen Ideal zu entsprechen, was das Aussehen und das Körpergewicht betrifft, sehr groß. Gerade Mädchen versuchen oft, den neuen, un gewohnten Rundungen mit Diäten zu begegnen. Keinesfalls will man zu dick sein. Im Wachstum zu hungern ist aber ganz und gar nicht sinnvoll. Der Körper benötigt gerade in der Pubertät ge- nug Energie und genügend Nährstoffe, um zu wachsen und sich zu entwickeln. Als Richtmaß, um festzustellen, ob das eigene Gewicht in etwa dem Durchschnitt entspricht, wird oft der Body-Mass-Index (BMI), benutzt. Um den BMI zu berechnen, dividiert man die Masse einer Person (in kg) durch das Quadrat der Kör pergröße (in m). Von Übergewicht spricht man grundsätzlich ab einem BMI von 25, von Adiposi tas 1 , wenn der BMI größer als 30 ist, und von Un tergewicht bei einem BMI unter 18,5. Mit dem Idealgewicht ist es allerdings so eine Sache. Der BMI gibt Durchschnittswerte wieder und sollte nicht überbewertet werden. Menschen mit einer hohen Muskelmasse berücksichtigt der BMI beispielsweise nicht entsprechend. Diese haben ein hohes Gesamtgewicht, obwohl ihr Körperfettanteil 2 niedrig ist. Ihr BMI kann dann trotzdem hoch sein! Außerdem weiß man heute, dass das Körpergewicht außer von der Ernäh rung auch von den Genen mit beeinflusst wird. Geringes Übergewicht alleine, solange man sich gesund ernährt und Bewegung macht, ist kein Gesundheitsrisiko. Auch Schauspielerinnen und Models, mit denen sich junge Frauen oft vergleichen, und deren Kör per den Anschein erwecken, als wären sie per fekte Menschen, haben ihre Makel. Die Bilder, die man in den Zeitschriften sieht, zeigen ein unrea listisches Bild, weil die Fotos oft stark nachbear beitet sind. Wenn du vermutest, dass du übergewichtig bist, kannst du versuchen, dich ausgewogener zu er- nähren als bisher (siehe Kapitel 3.3). Gemüse, Obst und Vollkornprodukte leisten dabei einen wichtigen Beitrag. Neben der Ernährung spielt auch Bewegung eine wichtige Rolle. Dabei muss man nicht mit Leistungssport beginnen – regel mäßige Bewegung lässt sich leicht in den Alltag integrieren, indem man zB mit dem Rad statt mit dem Auto unterwegs ist. Abb.16: Bewegung lässt sich im Alltag integrieren. In der Pubertät zu hungern, kann schädliche Aus- wirkungen haben, da sich der Körper im Wachstum be- findet Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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