am Puls Biologie 6, Schulbuch
131 Immunsystem 7.3 Die adaptive Immunabwehr Viele Erreger werden bereits von der unspezifi- schen Abwehr unschädlich gemacht. Erreger, mit denen die angeborene Abwehr nicht sofort fertig wird, sind ein Fall für die adaptive Immunab- wehr. Diese Abwehr reift erst im Laufe des Lebens aus. Immunzellen, die Antigene der aufgenommenen Erreger an ihrer Oberfläche präsentieren, wenn sie mit ihnen in Kontakt kommen ( k Abb. 5a), sind ein wichtiger Teil der adaptiven Abwehr. Dazu sind neben den Makrophagen auch dendritische Zellen und B-Zellen imstande. Diese Zellen erken- nen also die Erreger, präsentieren deren Antige- ne, und aktivieren so die adaptive Abwehr. Die adaptive Immunabwehr funktioniert nun so, dass für die Antigene eines bestimmten Erregers genau passende Antikörper (siehe nächste Seite) sowie passende Zellrezeptoren produziert wer- den, die diese Antigene binden und sie so un- schädlich machen können. An der adaptiven Immunabwehr sind mehrere weitere Typen von Immunzellen beteiligt: T-Zellen reifen in der Thymusdrüse heran (deshalb heißen sie T-Zellen), dann wandern sie ins Blut. Dazu ge- hören T-Helferzellen, zytotoxische T-Zellen (früher als T-Killerzellen bezeichnet) und T-Gedächtnis- zellen. Jene Immunzellen, die im Knochenmark (= engl. bone marrow) verbleiben, und dort her- anreifen, heißen B-Zellen. Sie reifen dort zu Plas- mazellen und B-Gedächtniszellen heran. T-Zellen reifen in der Thymusdrüse heran, B-Zellen im roten Knochenmark Abb.5: Adaptive Immunabwehr. Bei der adaptiven Immunabwehr arbeiten unterschiedliche Immunzellen zusammen. B B G T H T G T Z T Z T Z T Z Humorale Immunantwort Zellenvermittelnde Immunantwort Makrophage MHC-Komplex Körperzelle B-Plasmazellen B-Zelle T-Helferzelle Zytokine Zytokine Zytokine Zytotoxische T-Zellen Erkennungsphase … infizieren weitere Körperzellen. Die Information über die Antigene der Erreger wird in den B- und T-Gedächtniszellen gespeichert. Dies ermöglicht eine schnelle spezifische Immunabwehr bei erneuter Infektion. j Die Viren haben sich in den Wirtszellen stark vermehrt und… Makrophagen machen einzelne Viren unschädlich und präsen- tieren deren Antigene auf ihrem MHC an der Oberfläche. Die aktivierten T-Helferzellen aktivieren B-Zellen und zyto- toxische T-Zellen und bilden T-Gedächtniszellen. Aktivierte B-Zellen bilden viele Plasma- zellen und wenige B-Gedächtniszellen. Die Plasmazellen pro- duzieren massenhaft spezifische Antikörper, die an die Antigene der Viren binden. Makrophagen vernich- ten die so entstandenen Antigen-Antikörper- Komplexe . Infizierte Körperzellen prä- sentieren die Antigene der Viren an ihrer Oberfläche. Zytotoxische T-Zellen teilen sich mehrfach. Sie erkennen und zerstören infizierte Körperzellen. Die Makrophagen aktivieren Antigen-spezifische T-Helfer- zellen mithilfe von Zytokinen. … verbreiten sich in den Körperflüssigkeiten. Die adaptive Immunabwehr kann auf neue Krankheitserreger reagieren Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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