am Puls Biologie 6, Schulbuch

6 Kompartimentierung Lebende Systeme bestehen aus abgegrenzten Reaktionsräumen, aus Kompartimenten. In den ver- schiedenen Kompartimenten können nebeneinander unterschiedliche Prozesse ablaufen, ohne einander zu beeinflussen. Die räumliche Trennung von Reaktionsräu- men wird auch als Bausteinprinzip bezeichnet. Wenn die einzelnen, spezialisierten Kompartimente (Bausteine) zu- sammenwirken und dadurch komplizierte Prozesse effizien- ter ablaufen können, spricht man von Arbeitsteilung. In der 5. Klasse haben wir die durch Biomembranen abge- grenzten Zellorganellen als Beispiel für Kompartimente kennengelernt. Auf einer größeren Ebene des Lebens können auch Tiergruppen (Familien, Herden, Rudel, …) als voneinander unabhängige Kompartimente betrachtet werden. Diese soziale Struktur bietet Über- lebensvorteile für jedes einzelne Tier ( k S. 149). Steuerung und Regelung Lebewesen können auf Veränderungen reagie- ren. Somit ist es möglich, die inneren Zustände in einer Zelle, in einem Organ oder in einem Organismus trotz wechselnder äußerer Umwelt- und Lebensbedingun- gen, in etwa gleich zu halten. Damit zB Körpertemperatur oder Ionenkonzentration in Zellen in einem bestimmten Sollbereich bleiben, sind Regelprozesse notwendig. Wichtige Systeme, die dies ermöglichen, sind das Hormon- und das Nervensystem. Ähnliche Regelprozesse finden wir auch auf einer höheren Größenordnung der Biologie, beispielsweise bei der Regulierung von Populationsgrö- ßen durch Fressfeinde ( k S. 114) oder bei der Selbstreinigung von Flüssen ( k S. 119). Basiskonzepte Basiskonzepte sind themenverbindende Grund- prinzipien bzw. Phänomene, die quer über ver- schiedene Bereiche der Biologie wiederkehren. Sie helfen, die Vielfalt biologischer Themen zu ordnen, erleichtern die Vernetzung unterschied- licher Themen und helfen, Rückbezüge zu bereits erlernten Inhalten herzustellen. Du wirst im Laufe des Jahres verschiedenen un- terschiedlichen biologischen Mechanismen und Prinzipien begegnen, die sich einem von sieben themenverbindenden Basiskonzepten zuweisen lassen. Nutze die Seiten 99 und 171, um einen Überblick zu gestalten. Struktur und Funktion Bei Lebewesen hängen Bau und Form von Merk- malen (Strukturen) mit deren Eigenschaften und Aufgaben (Funktion) zusammen. Diesen Zusammenhang findet man bei Zellen und ihren Bestandteilen sowie bei Gewe- ben, Organen oder dem Körperbau ganzer Individuen. Das Prinzip der Oberflächenvergrößerung verdeutlicht dieses Basiskonzept: Wenn bei einem Organ Stoffaustausch stattfin- det, ist eine große Oberfläche im Verhältnis zum Volumen von Vorteil. Das ist zB der Grund für die große Blattoberfläche von Bäumen, für die Darmzotten im Verdauungstrakt oder auch die Zotten der Zottenhaut, die einen Embryo im Mutterleib um- schließt, und der Ernährung des Embryos im Mutterleib dienen ( k S. 74). Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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