querdenken - Geschichte und Politische Bildung 3, Schulbuch
57 Revolutionen Sturz des alten Regimes – Terrorherrschaft Liberté, Egalité, Fraternité Die Revolution breitete sich nach dem Sturm auf die Bastille schnell auf ganz Frankreich aus. Die Revolutionäre forderten „Liberté, Egalité, Fraternité“ (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit). Um diese Forderung umzusetzen, verab- schiedete die Nationalversammlung zahlreiche Beschlüsse. Alle Privilegien des Ersten und Zweiten Standes wurden abgeschafft. Die Nationalversammlung verabschiedete am 26. August die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte. Dies bedeutete einen klaren Bruch mit dem „Ancien Régime“ (alten Regime). Am 3. September 1791 wurde Frankreich zur konstitutionellen Monarchie . Die Revolution war damit aber noch nicht vorbei. Einige politische Gruppen wollten noch mehr erreichen. Die Sansculotten, eine politische Gruppe, stürm- ten im August 1792 das königliche Schloss. Im September 1792 wurde Frank- reich zur Republik. Im Jänner 1793 wurde Ludwig XVI. mit dem Fallbeil (Guilloti- ne) hingerichtet; seine Frau Marie Antoinette wurde im Oktober 1793 geköpft. P konstitutionelle Monar- chie: Macht der Monarchin bzw. des Monarchen ist durch eine Verfassung (Konstitution) begrenzt P Marie Antoinette (1755– 1793): Tochter von Maria Theresia; war aufgrund ihrer österreichischen Abstammung und ihres verschwenderischen Lebensstils beim franzö- sischen Volk unbeliebt P Place de la Révolution: unter Ludwig XV. als könig- licher Platz angelegt; 1792 in Place de la Révolution (Platz der Revolution) umbenannt; Hinrichtungsort von 1.119 Personen; heute heißt er Place de la Concorde (Platz der Eintracht) › Die Hinrichtung des Königs führte dazu, dass sich viele europäische Mächte vor einer Revolution im eigenen Land fürchteten. Das führte zu den Koalitionskriegen. O Ordnungen und Konflikte, S. 100 A10 Beschreibe das Bild so genau wie möglich. Nimm Stellung zur dargestellten Stimmung. (HMK) M1 Hinrichtung Ludwigs XVI. am 21. Januar 1793 auf der Place de la Révolution in Paris, zeitgenössischer Kupferstich, Musée Carnavalet (Paris, Frankreich) Die Revolution frisst ihre Kinder In Frankreich entwickelte sich aber keine stabile Herrschaft. Ein Teil der Revolutionäre, die Jakobiner, errichtete eine Terrorherrschaft. Angeführt wurden sie von Maximilien de Robespierre, der seit 1789 für die Revolution kämpfte. Jede Person, die die Ziele der Revolution nicht zu unterstützen schien, wurde verfolgt. Zwischen 35.000 und 40.000 Menschen wurden hingerichtet. Da sich die Lage für die Mehrheit der Bevölkerung aber verbessert hatte und auch die Kriegsgefahr abgewendet war, hielten viele Revolutionäre die Ziele der Revolution für erreicht. Robespierre und seine Anhänger wollten jedoch den Terror fortsetzen. Deshalb wurden sie verhaftet und am 28. Juli 1794 hingerichtet. Damit war die Zeit der Schreckensherrschaft vorbei. A11 Diskutiert in der Klasse über mögliche Bedeutungen der Aussage „Die Revolution frisst ihre Kinder“. (HSK) T1 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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