überall Geschichte/Geographie, Leseheft 1
Eine Kindheit im Regenwald Erzählungen aus dem Amazonastiefland Catherina Rust wurde 1971 in Deutschland geboren Sie lebte bis zu ihrem sechsten Lebensjahr bei den Aparai im brasilianischen Regenwald In ihrem Buch berichtet Catherina Rust über ihre Kindheit im tropischen Regenwald Catherina Rust, Das Mädchen vom Amazonas. Knaus, München 2011 Aparai ist Name und Sprache des Stammes. Privileg ist ein besonderes Recht. Philosophie bedeutet Weisheit oder Lehre. Dreikäsehoch nennt man kleine Kinder. Lianengift ist das Gift einer Schlingpflanze Lies die Erzählung von Catarina Rust Ordne danach die Aussagen den Absätzen zu 1 Absatz Faulheit wird gerügt 2 Absatz Kinder kommen den Aufforderungen der Erwachsenen nach 3 Absatz Kinder haben gleiche Rechte wie Erwachsene 4 Absatz Ohne Nachkommen hätten die Menschen keine Altersversorgung Glückliche Kinder Eine Kindheit am Amazonas währt nur kurz, dafür ist die umso intensiver. Kinder haben keine wirklichen Pflichten, dafür aber die gleichen Rechte wie Erwachsene. Im Grunde haben sie sogar mehr Privilegien. Bei den Aparai werden Kinder geradezu vergöttert. Sie sind der unumstrittene Mittelpunkt der Gesellschaft, entsprechend hoch ist ihre Wertschätzung. Wenn Kinder von Erwachsenen aufgefordert werden, frisches Flusswasser oder Brennholz zu holen, unterbrechen sie ganz selbstverständlich ihr Spiel. Umgekehrt lässt ein Erwachsener alles stehen und liegen, wenn er von einem Kind um einen Gefallen gebeten wird. Die Anliegen der Kleinen werden genauso ernst genommen wie die der Großen. […] Ungebührliches Verhalten oder Faulheit, was die täglichen Aufgaben angeht, wird von den Erwachsenen gerügt, aber niemals bestraft. Den Amazonasvölkern sind körperliche Züchtigungen wie Prügel oder Ohrfeigen fremd. Gewalt gegenüber Kindern gilt den Indianern bezeichnender- weise als Brauch der Weißen. Dahinter steckt keine tiefere Philosophie, es ist eher eine Selbstver- ständlichkeit, über die niemand weiter nachdenkt, weil sie über Jahrtausende bewährt ist. Wenn ein Stamm nicht genug Nachkommen hat, stirbt er aus. Wenn eine Familie ihre Zöglinge nicht gut behandelt, was auch unter Naturvölkern vorkommt, ist ihre Versorgung im Alter nicht gewährleistet, weil ihre Nachkommen fortziehen oder die Familie wechseln. Toipä, so ist das eben. Buchtipp Lexikon 1. 5 10 15 38 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=