Begegnungen mit der Natur 5, Schulbuch

100 Organsysteme des Stoffwechsels M Arbeitsheft Seite 28 Prädatoren ernähren sich von lebender organischer Substanz Alle Tiere, die sich von lebender organischer Substanz ernähren, werden als Prädatoren bezeichnet. Je nach Art der Nahrung beziehungsweise nach den anatomischen Anpassungsmerkmalen der Tiere an die entsprechende Nah- rung unterscheidet man zwischen den pflanzenfressenden Herbivoren , den fleischfressenden Carnivoren und den allesfressenden Omnivoren . Es lassen sich unterschiedliche Arten der Nahrungsbeschaffung und der Nah- rungsaufnahme beobachten. Beispiele sind im Folgenden angeführt. Es gibt Sammler, Weidegänger und Jäger Zu den Sammlern zählt man Tiere, die überschüssige Nahrung für den späte- ren Verzehr aufbewahren, meistens um sie vor Nahrungskonkurrenten zu sichern beziehungsweise um Wintervorräte anzulegen. Typische Sammler sind Eichhörnchen, Hamster und Neuntöter . Weidegänger schaben oder beißen am Boden festsitzende Tiere oder Pflan- zen mit speziell dazu ausgebildeten Mundwerkzeugen ab. Die bekanntesten Beispiele für Weidegänger sind neben den Wiederkäuern die Schnecken, die mit ihrer mit feinen Zähnchen besetzten Zunge, der Raspelzunge, den Boden abweiden, und die Seeigel, die mit einem komplizierten Kauapparat aus Kalk- spangen und Muskeln algenbewachsene Felsküsten abgrasen. Jäger erbeuten und töten andere Tiere. Hetzjäger, wie der Wolf, jagen ihre Beute so lange, bis sie ermüdet, eingeholt und erlegt werden kann. Schleichjä- ger, zum Beispiel Füchse, jagen die Beute durch Anschleichen und Anspringen. Lauerjäger warten gut getarnt auf ihre Opfer, die dann durch einen Blitzan- griff überrascht werden. Ein Beispiel hierfür sind Krabbenspinnen, die häufig auf Blüten und Blättern den Blütenbesuchern auflauern. Tiere, die so wie der Ameisenlöwe zum Beutefang eine Falle errichten, werden als Fallensteller bezeichnet. Unter den Vögeln gibt es auch noch Ansitzjäger. Sie halten von einem erhöh- ten Aussichtspunkt, einer Warte oder dem Ansitz, Ausschau nach Beute.  Prädatoren Räuber; praedatio (lat.) = Raub  Herbivoren Pflanzenfresser; herba (lat.) = Pflanze, Gras  Carnivoren Fleischfresser; carnis (lat.) = Fleisch  Omnivoren Allesfresser; omnis (lat.) = alle  Neuntöter Sperlingsvogel, der seine Beute auf Dor- nen oder anderen spitzen Gegenständen aufspießt  Ameisenlöwe Larve der Ameisenjungfer, einem Netz- flügler, der trockene Lebensräume bevorzugt. Die Insektenlarve gräbt Trich- ter in den Sand, in die die Beutetiere hineinfallen. 36  Neuntöter ( Lanius collurio ) mit aufge­ spießter Maus 37  Wanderfalke ( Falco peregrinus ) mit Beute 38  Seeigel Ausscheidungen After Mund Nahrung Darm Kauapparat 39  Seeigel, Kauapparat (Schema) 40  Raspelzunge (Ausschnitt, REM) 41  Ameisenlöwe ( Myrmeleon formicarius ) 42  Krabbenspinne ( Misumena vatia ) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlag öbv

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