Erziehung und Unterricht 2018/3+4
256 Kristan, Stimmungsbilder zu den EU-Integrationsschritten Österreichs in den 1990er-Jahren Erziehung und Unterricht • März/April 3-4|2018 gen, was man bestimmt, was man anordnet, aber ich weiß nicht, ob arbeitsrechtlich gewisse Sachen noch Bestand haben werden die praktisch im Fußball immer gegolten haben. (…)” ORF-Mittagsjournal, 30.12.1994, Österreichische Mediathek, jm-941230 (Ausschnitt) Eine anonyme Straßenbefragung in derselben Ausgabe des Ö1-Mittagsjournals verdeut- lichte, dass die Bevölkerung einerseits positiv in die Zukunft blickte und andererseits wei- terhin Vorbehalte und Ängste vorhanden waren: „Ich geh mit einem guten Gefühl in die Europäische Union. Meine Meinung ist eigent- lich a großes Europa, a vereintes Europa und hoffentlich auch ein politisch vereintes Europa einmal.“ „I muas sagen, ma muss erst abwarten, was des alles bringen wird. Vorteile wird’s si- cher bringen in Punkto Lebensmittel, Lebensmittelkauf, do sind sicher Preissenkungen zu erworten. Natürlich wird’s auch Nochteile geben, weil irgendwie muss des finanziert werden. Oiso i rechne persönlich mit Steuererhöhungen.“ „Des is halt ungewiss und außerdem is mir vorkommen, so wie die Bevölkerung von den Medien vorbereitet worden ist, schon allein deswegen muss ma eigentlich dage- gen sein.“ „Ach ich bin diesbezüglich sehr optimistisch. Es kann nicht viel schlechter werden, als es derzeit schon ist und die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit wird Österreich auch 1995 noch wahrnehmen können.“ ORF-Mittagsjournal, 30.12.1994, Österreichische Mediathek, jm-941230 (Ausschnitte) ZUM AUTOR Mag. Felix KRISTAN, Studium der Politikwissenschaft an der Universität Wien, Abteilung Unter- richtsprinzipien und überfachliche Kompetenzen (I/6) des Bundesministeriums für Bildung, Wis- senschaft und Forschung.
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