Unternehmen Wirtschaft - Betriebswirtschaft und Projektmanagement HLW I, Schulbuch

So geht Wirtschaft 30 Nachhaltiges Wirtschaften In Kapitel 1.1 haben Sie das ökonomische Prinzip kennengelernt. Übersetzt auf unser Verhalten im Wirtschafts- leben bedeutet dies, dass jede/r von uns möglichst billig möglichst viel konsumieren will und Unternehmen mit möglichst geringen Kosten einen maximalen Profit erzielen wollen. Gleichzeitig haben wir das Konzept der knappen Ressourcen kennengelernt. Wenn nun von 7,7 Milliarden Menschen jede/r alles haben will, kann das nicht gutgehen. Der Versuch, zum Zwecke der Gewinnmaximierung möglichst viele Güter zu möglichst geringen Preisen zu vermarkten, hat zu all den negativen Folgen geführt, denen wir heute gegenüberstehen. Beispiele: • Wichtige Rohstoffe wie etwa Erdöl, Tropenholz oder seltene Erden werden in solch einem Ausmaß gefördert, dass ihre Vorkommen noch zu unseren Lebenszeiten zur Neige gehen werden. • Landwirtschaft wird immer stärker industriell betrieben, was nicht nur zu nicht artgerechter Haltung von Tieren führt, sondern auch Böden auslaugt und zur massiven Einbringung von Chemikalien in Landschaften und Gewässer führt. • 90% der natürlichen Fischbestände sind abgefischt. • Die Senkung von Produktionskosten hat zu unfairen Arbeitsbedingungen und Kinderarbeit in Entwicklungs- ländern geführt, beispielsweise in Textilindustrie, Bergbau oder Landwirtschaft. • Internationale Konzerne privatisieren natürliche Ressourcen wie Trinkwasser, um diese dann zu einem Vielfachen an die Bevölkerung zurück zu verkaufen. • Nicht zuletzt hat der hemmungslose Ausstoß von CO 2 zu einer Klimaerwärmung geführt, die es in dieser Form in der Geschichte des Planeten noch nie gegeben hat und die mittelfristig unsere Lebensgrundlage bedroht. Um unsere Lebensqualität und in letzter Konsequenz unser Überleben zu sichern, muss es in unserem Wirt- schaftssystem zu einem Umdenken kommen. Hierbei steht ein wesentlicher Begriff im Mittelpunkt: Nachhal­ tigkeit . Nachhaltigkeit bedeutet, dass in einem System (Wald, Meer, Planet Erde) nicht mehr Ressourcen ent- nommen werden als nachwachsen können. Bei beschränkten Ressourcen (z.B. Erdöl) darf nur so viel verbraucht werden, dass auch zukünftige Generationen noch ausreichend davon zur Verfügung haben. Beispiele: • Fangquoten für bestimmte Fischarten in bestimmten Meeresregionen; • Abholzung nur in dem Ausmaß, wie wieder Bäume nachwachsen; • Reduzierung der Förderquoten für Erdöl; • Recycling von seltenen Metallen aus Handys und anderen Elektronikprodukten. Im wirtschaftlichen Zusammenhang wird der Begriff Nachhaltigkeit weiter gefasst. Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet hier, dass man bei allen Entscheidungen – sei es als Unternehmen oder Konsument/in – die langfris- tigen Folgen auf Umwelt und betroffene Gruppen berücksichtigt. Gleichzeitig muss das langfristige Bestehen des Unternehmens gesichert sein. Wie können Sie als Konsument/in zu einem nachhaltigen Wirtschaften beitragen? 3.4  GECHECKT? Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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