Literaturräume, Schulbuch [Prüfauflage]
261 Naturalismus (1885–1900) ■■ Sprechen Sie in der Klasse über Filme oder Theaterstücke bzw. Texte, die Sie besonders beeindruckt haben. Handelt es sich dabei um „lustige“ oder „tragische“ Werke? ■■ Empfehlen Sie Ihren Mitschülern/Mitschülerinnen eines dieser Werke und begründen Sie Ihre Empfeh lung! ■■ Welche Spielfilme beherrschen den Markt, erreichen international oder österreichweit die höchsten Besucherzahlen? Zu welchen Genres gehören sie, sind es in der Mehrzahl „leichte“, amüsante Filme oder platzieren sich ernste Themen im Vorderfeld? Geben Sie dafür im Internet zum Beispiel „Filmhitlis te“ oder „Die besten 100 Filme aller Zeiten“ ein. ■■ Welche Filme aus dieser Hitliste haben Sie gesehen, welche bewerten Sie als „gut“, welche als „schlecht“? ■■ Vertreten und begründen Sie Ihre Meinung in einer Diskussion! Auf den Punkt gebracht: Die Literatur des Naturalismus ■■ Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts bringt große wissenschaftliche und technische Fortschritte, zugleich verschärft sich die soziale Kluft zwischen Arm und Reich. ■■ Die Dichtung nimmt die soziale Frage als eines der Kernthemen auf, stellt sich auf die Seite der Schwachen, ohne jedoch parteipolitische Lösungen anzubieten, und gerät deshalb ins Kreuzfeuer der Kritik aus allen politischen Richtungen. ■■ Literarische Vorbilder sind Zola, Dostojewski, Ibsen, philosophisch von besonderem Einfluss sind die Evolutionstheorie Darwins, der Positi vismus von Auguste Comte, die Milieutheorie von Hippolyte Taine und der Utilitarismus von John Stuart Mill: größtes Glück für die größt mögliche Zahl an Menschen. Wichtige politische Einflüsse kommen von Karl Marx und Friedrich Engels (Klassen- und Verelendungstheorie). ■■ Die Darstellung der sozialen Wirklichkeit ergibt sich durch genaue Beobachtung und die Reduzierung des Subjektiven: Kunst = Natur – x; das subjektive „x“ soll möglichst klein sein. ■■ Vor allem das Drama verwendet, um der Realität zu entsprechen, Mundart und Dialekt, der Held des Naturalismus ist ein „passiver Held“ (Hauptmann: „Bahnwärter Thiel“, 1888) oder eine Gruppe (Hauptmann: „Die Weber“, 1892). ■■ Der Sekundenstil prägt die genaue Beobach tung vor allem in der Lyrik, die Reim, Versmaß, Strophen als veraltet ansieht; Beispiel: Gedicht sammlung „Phantasus“ (1898/99) von Arno Holz (Mittelachsenvers). Überblick Fundament Leseraum Maturaraum Zusammen fassung Literatur übersicht Grenzenlos Fokus - Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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