Gollenz Physik 2, Schulbuch

120 Auf der elektrischen Influenz beruht die so genannte Influenzmaschine (Abb. 65.2). Mit ihr können Ladungen in so großen Mengen getrennt werden, dass zwischen den beiden Metallkugeln elektrische Funken von einigen Zentimetern Länge überspringen. Man kann zeigen, dass die von einer Influenzmaschine und die von den Polen einer Spannungsquelle (Batterie, Steckdose) stammenden Ladungen gleiche Wirkungen haben. Versuch: Verbinde die beiden Anschlüsse der Influenzmaschine mit den Zuleitungen einer Glimmlampe: Diese leuchtet beim Betrieb der Maschine auf. Eine Glühlampe lässt sich mit der Influenzmaschine nicht betreiben, weil sie dafür zu wenig Strom liefert. Die Glimmlampe leuchtet also sowohl beim Anschluss an eine Influenzmaschine als auch beim Anschluss an eine Steckdose. Dieser und viele andere Versuche zeigen, dass die durch Reibung oder Influenz gewonnenen Ladungen mit denen der technischen Spannungsquellen (Batterie, Steckdose, …) übereinstimmen. Die Influenzmaschine liefert elektrische Ströme mit so geringen Stromstärken, dass eine Glühlampe damit nicht zum Leuchten gebracht werden kann. Das gelingt erst mit elektrischen Strömen, die im Haushalt zur Verfügung stehen. Eine technische Anwendung der Influenz ist der Elektrofilter zur Abgasreinigung in Kraftwerken und Heizungsanlagen. Auch bei Kopiergeräten und Laserdruckern (Abb. 65.3) wird der Toner elektrostatisch auf das Papier aufgebracht. Mit einem Laserstrahl wird das Bild eines Dokuments über einen Drehspiegel auf die elektrostatisch negativ aufgeladene Beschichtung der Belichtungstrommel übertragen. An den belichteten Stellen der Trommel wird die elektrostatische Ladung gelöscht. Nur dort haftet dann der Toner und wird auf das vorbei bewegte Papier übertragen. Der Toner wird dann thermisch auf dem Papier fixiert, der Resttoner abgestreift und in einem Behälter gesammelt. Du bist dran – zeige deine Kompetenz: 65.1 Erkläre die Vorgänge in Abb. 65.4! 65.2 Influenzmaschine 65.3 Prinzip eines Laserdruckers Papiervorrat LED-Laserzeile Elektrode zur negativen Aufladung der Trommel Steuerelektronik Toner Reinigungswalze Fixiereinheit Belichtungstrommel 65.4 Bandgenerator Durch Influenz werden Ladungen auf ein endloses Gummiband gebracht, das durch einen Motor bewegt wird. Dabei gelangen die Ladungen auf eine hohle Metallkugel, die dadurch stark aufgeladen wird. Die elektrischen Ladungen bewirken, dass sich die Haare beim Berühren der Kugel aufrichten. Zwischen den Ladungen wirken anziehende bzw. abstoßende Kräfte. Die räumliche Kraftverteilung um elektrische Ladungen nennt man elektrisches Feld. Auf allen elektrisch neutralen Körpern sind positive und negative Ladungen in gleicher Anzahl vorhanden. Sie können durch Reiben oder durch elektrische Influenz getrennt werden. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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