unterwegs. Geographie und wirtschaftliche Bildung 4, Schulbuch

A Als das Ungleichgewicht begann … Im 15. Jahrhundert fanden Entdeckungsfahrten und Eroberungen von Europa ausgehend statt. Später besetzten die europäischen Kolonialmächte gewaltsam Gebiete in Afrika, Asien, Nordamerika, Südamerika und Australien. Die Kolonisierung dieser Kontinente brachte den ursprünglich dort lebenden Menschen Leid und Ausbeutung. Sie wurden unterdrückt und ausgerottet. Ihre traditionellen Religionen wurden verboten und das Christentum oft gewaltsam durchgesetzt. Ankommende Europäer schleppten Krankheiten ein, die für die Bevölkerung tödlich waren. Afrikanische Sklavinnen und Sklaven wurden in die USA und nach Lateinamerika verkauft. B Globaler Norden und Globaler Süden Mit Schiffen wurden Rohstoffe und Bodenschätze aus den Kolonien nach Europa gebracht. Den Kolonien war lange Zeit keine eigenständige Entwicklung möglich. Sie waren von den Kolonialmächten abhängig, wurden ausgebeutet und blieben arm. Die Kolonialmächte wurden immer reicher. Heute fasst man alle reichen und entwickelten Industriestaaten als Globaler Norden zusammen, weil diese überwiegend auf der Nordhalbkugel liegen. Nach Revolutionen und Kriegen zogen sich die Kolonialmächte bis Mitte des 20. Jahrhunderts zurück. Sie hinterließen meist arme, bevölkerungsreiche, industriell nicht entwickelte und politisch instabile Staaten. Diese Staaten nannte man früher Entwicklungsländer. Weil viele von ihnen auf der Südhalbkugel liegen, spricht man heute vom Globalen Süden. Bis in die Gegenwart blieben viele Staaten des Globalen Südens vom Globalen Norden abhängig. Ihre Rohstoffe und Halbfertigprodukte können sie nur zu niedrigen und stark schwankenden Preisen an den Globalen Norden verkaufen. Sie sind meist hoch verschuldet, da sie viel zu teure Fertigprodukte aus den Industriestaaten kaufen müssen. Ihr Schuldenberg wird immer größer. Nord und Süd – Reich und Arm Aufgaben 1. Beschreibe das Leid der Menschen in den Kolonien früher. Unterstreiche Schlüsselwörter dazu in A . 2. Arbeite mit 2 . Überprüfe die Aussagen mit der Karte und streiche Falsches durch. 3. Bearbeite 3 nach der Methode „Bildstatistiken auswerten“ auf Seite 94. Erörtere den Unterschied zwischen dem Globalen Süden und dem Globalen Norden. 4. Arbeite mit B , „Kurz erklärt“ sowie 2 und 3 . Formuliere schriftlich kritische Definitionen der Begriffe Globaler Süden und Globaler Norden. Diskutiert die Definitionen in der Klasse. 5. Bearbeite 1 nach der Methode „Karikaturen verstehen“ auf Seite 95. Ergänze die Karikaturen und finde passende Bildtitel. Kurz erklärt Instabil bedeutet unbeständig. Zwischen Staaten auf der Nordhalbkugel und Staaten auf der Südhalbkugel gibt es große Entwicklungsunterschiede in wirtschaftlicher, sozialer und politischer Hinsicht. Allgemein kann man sagen, dass die Staaten des Globalen Nordens sehr hoch entwickelt sind. In den letzten Jahren entwickelten sich die Staaten des Globalen Südens unterschiedlich stark. Ihre Entwicklung wird als hoch, mittel, niedrig oder sehr niedrig eingestuft. Globaler Norden und Globaler Süden in Karikaturen GLOBALER GLOBALER 1 a b GLOBALER GLOBALER 66 Zusatzmaterial e8js4p Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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