global 2. Geographie- und Wirtschaftskunde, Arbeitsheft

Lithiumabbau in den Anden 1 Notiere möglichst viele Produkte, die einen Akku oder eine Batterie haben und die du häufig verwendest. (OK, I) 2 Lies den Text M1 über den Lithiumabbau in den Anden. Finde für die Absätze passende Überschriften. (UK, II) 3 Lokalisiere mit Hilfe deines Atlas oder eines anderen Geomediums das so genannte „Lithiumdreieck“. Seine Lage findest du im Text beschrieben. Nenne den größten See, der sich in diesem Gebiet befindet. (OK, I) 4 Beschreibe die Folgen des Lithium-Abbaus im Lithiumdreieck für die Natur und die Bewohnerinnen und Bewohner. (UK, I) 5 Überlege Lösungen, die zu einer nachhaltigeren und sparsameren Verwendung von Lithium führen könnten. Diskutiere deine Lösungsvorschläge anschießend mit deiner Klasse. (UK, III) Überschrift: Um Natur und Klima zu schützen, wollen wir weniger fossile Rohstoffe wie Erdöl und dafür mehr erneuerbare Energien wie Windkraft effizient nutzen. Oft vergessen wir dabei jedoch, dass Energiewende und Digitalisierung ebenfalls massenweise Rohstoffe verschlingen. Energie – auch erneuerbare – wird hauptsächlich in Lithium-Ionen-Batterien gespeichert. Zur Herstellung solcher Batterien sind das Metall Kobalt und das Leichtmetall Lithium wichtige Bestandteile. Die Abbauminen für Kobalt, etwa in der Demokratischen Republik Kongo, machen wegen miserabler Arbeitsbedingungen und Kinderarbeit immer wieder Negativschlagzeilen. Für Lithium explodierte in den letzten Jahren der Preis, sodass es heute auch „weißes Gold“ genannt wird. Etwa 80 Prozent des weltweiten Lithiumbestandes befindet sich allerdings in Salzseen im so genannten Lithiumdreieck zwischen Südbolivien und dem Norden von Chile und Argentinien. Überschrift: Dieses Dreiländereck in den Hochanden ist eines der trockensten Gebiete der Erde. Nahe der zahlreichen Salzseen leben hier indigene Gemeinschaften, die sich als direkte Nachfahren der Inka sehen. Eine ganze Zivilisation haben sie inmitten der trockensten Wüste der Welt aufgebaut, ihre Lebensweise an das raue Klima angepasst. Doch nach 20 Jahren Lithiumabbau in der Region sind solche Lebensweisen bedroht. Zur Rohstoffgewinnung pumpen die Abbauunternehmen das lithiumhaltige Wasser aus den Salzseen und leiten es in Verdunstungsbecken. Da der Lithiumanteil im Wasser weniger als ein Prozent ist, verbraucht dieser Prozess Unmengen an Wasser. Um eine Tonne Lithium zu erhalten, müssen zwei Millionen Liter Wasser verdunsten. Dieser massive Eingriff in den Wasserhaushalt führt zum Absinken des Grundwasserspiegels. Das Grundwasservorkommen ist hier jedoch wegen des geringen Niederschlags und der hohen Verdunstung nicht erneuerbar. Die für Menschen, Tiere und Pflanzen so wichtigen Lagunen und Flussebenen trocknen aus. Überschrift: Außerdem setzt der Lithiumabbau Chemikalien frei, und Chemieabfälle werden umweltschädlich entsorgt. Für die Rohstoffunternehmen ist diese schädliche Art der Lithiumgewinnung die günstigste. Die Firmen betonen, dass der Abbau mit den indigenen Gemeinschaften in der Region abgesprochen sei und diesen zu einem besseren Leben verhelfen würde. Die Regierungen Chiles und Argentiniens öffnen den Unternehmen Tür und Tor zu grenzenlosem Abbau. In Bolivien wird die gesamte Lithiumproduktion vom Staat kontrolliert; Bürger sollten also theoretisch besser geschützt sein. Die Realität sieht in allen drei Ländern jedoch besorgniserregend aus. Überschrift: Viele Indigene sehen den Lithiumabbau kritisch. Gustavo Ontiveros, Vertreter der indigenen Gemeinde Omawaqa in der nordargentinischen Provinz Jujuy, sorgt sich um die Zukunft. „Sobald die Unternehmen sehen, dass sie alles Wasser aufgebraucht haben und die Dürre sie daran hindert, hier weiter Geschäfte zu machen, werden sie gehen. Und wir bleiben zurück ohne Tiere, ohne Pflanzen und mit einer verseuchten Umwelt“. Auch José del Frari, Lehrer an einer der Universität Jujuy angegliederten Bergbauschule und aufgewachsen an den Salzseen, sieht die Situation ähnlich: „Dieser Lithiumboom wird in zwei Jahren vorüber sein – er ist Brot für heute und Hunger für morgen.“ (nach: https://www.gfbv.de, abgerufen am 3.1.2022) M1 Lithiumabbau in Südamerika: das neue „weiße Gold“ 12 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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