41 Peripherie – Abwanderung oder Chance? 1 Betrachte das Bild M1. Überlege, was mit dem Gebäude passiert sein könnte. Nenne mögliche Gründe, warum es aufgegeben wurde. (UK, II) 2 Mache mit Hilfe von Google Street View einen Rundgang und beschreibe das Dorf Maria Luggau (M3). Verorte es mit Hilfe eines Geomediums. Interpretiere seine Lage. (OK, I) 3 Lies den Zeitungsartikel M2. Analysiere ihn anhand der folgenden Fragen. (OK, II) a) Welche Regionen werden als Beispiel genannt? Suche sie in einem Geomedium. b) Welche Probleme werden für die Abwanderung genannt? Kannst du noch weitere Gründe nennen? c) Was ist die so genannte BabyboomerGeneration? Warum ist sie ein Grund für den Bevölkerungsschwund im ländlichen Raum? d) Warum wandern vor allem junge, gut ausgebildete Menschen in die Städte und kommen nicht mehr zurück? e) Mit welchen Argumenten kann man Menschen zurückgewinnen und vor der Abwanderung abhalten? Abwanderung: wenn Gemeinden langsam aussterben An den Rändern von Bundesländern wie Niederösterreich kämpfen viele Gemeinden mit Abwanderung. Was braucht es, damit wieder mehr Menschen zuziehen? Kaum eine Region verliert ihre Einwohnerinnen und Einwohner so schnell wie Niederösterreichs Ränder, wie etwa das Wald- und Weinviertel im Norden und das Voralpengebiet im Süden. Im Durchschnitt wandern etwa jedes Jahr zwanzig Menschen aus der Bezirkshauptstadt Lilienfeld ab. In den vergangenen 20 Jahren ist die Bevölkerung der niederösterreichischen Gemeinde von 3 000 auf 2 600 Einwohner geschrumpft. Viele Menschen zieht es in das 30 Autominuten entfernte St. Pölten, weiter nach Wien oder in die Großstadt-Umgebung wie Wiener Neustadt, Gänserndorf oder Bruck an der Leitha, die jedes Jahr um fast zwei Prozent wachsen. Viele junge Menschen kehren nach der Ausbildung oder dem Studium nicht wieder nach Hause zurück. Wolfgang Labenbacher, der Bürgermeister von Lilienfeld, zeigt auf einen Zettel, den er vor sich auf den Tisch legt. Darauf zieht sich die Linie, die die Bevölkerungszahl der Gemeinde abbildet, steil nach unten. „Wir sind hier an der Grenze der Abwanderungsregion“, sagt Labenbacher. Als Grund für den Bevölkerungsschwund nennt er auch die Babyboomer-Generation, die jetzt in Pension geht, und die geburtenschwächeren Generationen danach. Ähnliches hört man aus anderen kleinen Gemeinden. „Vor allem junge Menschen gehen aus der Region weg, und es ist schwierig, sie zurückzuholen“, sagt Thomas Teubenbacher, Bürgermeister von Mitterbach. Der Ort liegt eingebettet zwischen Ötscher und Erlaufsee, direkt an der Grenze zur Steiermark. In Lilienfeld setzt der Bürgermeister vor allem auf das Thema Wohnen. In den nächsten Jahren will Labenbacher alte Wohnungen und Häuser sanieren, um Platz für neue Einheiten zu schaffen. Die Wohnungen, die bisher gebaut wurden, seien allesamt schnell verkauft worden. Auch die Kinder- und Nachmittagsbetreuung an den Schulen habe man ausgebaut. (nach: www.derstandard.at, abgerufen am 20.7.2023) M2 Landflucht M1 Verlassenes Gehöft in der Gemeinde Köflach M3 Maria Luggau im Lesachtal Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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