MiniMax 3, LehrerInnenband [Voransicht]

6 Konzeption 1.2.3 E-I-S-Prinzip MiniMax baut auf dem aktuellen Forschungsstand der Mathematikdidaktik und den entsprechenden Erkenntnissen auf. Im Folgenden sei exemplarisch die Berücksichtigung des E-I-S-Prinzips (enaktiv – ikonisch – symbolisch) erläutert. Das E-I-S-Prinzip geht auf Jerome BRUNER2 zurück. Der Lernprozess des Kindes sollte drei verschiedene Darstellungsebenen durchlaufen, die sich durch ihren Abstraktionsgrad unterscheiden. Auf der enaktiven Ebene wird der Lerngegenstand durch eigenständige Handlungen des Kindes erfasst. In MiniMax wird bei vielen Aufgaben durch die Darstellung des Handsymbols dazu aufgefordert, Arbeitsmittel bei der Lösung zu nutzen, um die Aufgabe handelnd nachzuvollziehen. Bei der Addition bedeutet das beispielsweise, dass die Aufgaben mit Systemblöcken handelnd gelöst werden. Auf der ikonischen Ebene wird der Lerngegenstand durch Abbildungen oder Zeichnungen visualisiert. Im Beispiel der Addition bedeutet das bei MiniMax, dass das Kind die Geheimschrift malt und darüber die Aufgabe bestimmt, oder die Geheimschrift sieht, die entsprechende Aufgabe nennt und löst. Zuletzt folgt die symbolische Ebene, auf der Sachverhalte nur noch durch Zeichen (Ziffern und Rechenzeichen) dargestellt werden. Die Ebenen sollen aber nicht nur mit steigendem Abstraktionsgrad durchlaufen werden. Ebenso wichtig ist der flexible Wechsel zwischen den Ebenen. 1.2.4 Methodische Prinzipien Selbstständiges und selbstverantwortliches Lernen Je nach Unterrichtsgestaltung kann jeder MiniMax-Schulbuchteil von den Kindern im individuellen Tempo bearbeitet werden. Das selbstständige Arbeiten wird durch folgende Faktoren erleichtert: – strukturierter Aufbau und intuitive Symbole – ausgewählte und gut eingeführte didaktische Materialien, – visuell klar dargestellte Einführungssituationen mit den Leitfiguren Mini und Max, – eine immer wiederkehrende Schrittfolge (E-I-S), 2 Bruner, J. S.: Der Prozess der Erziehung, Berlin, 1994 – beispielhaft vorgegebene Lösungen von Teilaufgaben, – immer wiederkehrende Aufgabenformate, – Selbstkontrollmöglichkeiten zur Motivation. Mathekonferenzen Für die Entwicklung eines grundlegenden mathematischen Verständnisses ist der Austausch über mathematische Fragen unabdingbar. Dies kann im Rahmen einer Mathekonferenz erfolgen. Erforderlich sind dafür Aufgaben mit dem Potenzial, etwas zu entdecken, sowie Aufgaben, die verschiedene Lösungen oder Lösungswege zulassen, bei denen man zu verallgemeinerbaren, mathematischen Erkenntnissen kommt o. Ä. Die Fähigkeit, sich an einer Mathekonferenz zu beteiligen, eigene Vorgehensweisen zu erklären bzw. sich auf die anderer einzulassen, entwickelt sich bei Kindern nicht von selbst. Hier ist viel Übung nötig. In jeder Lerneinheit der Schulbuchteile gibt es eine Aufgabe, zu der eine Mathekonferenz gestaltet werden kann. Die Kinder bearbeiten die Aufgabe im Buch und besprechen sie anschließend gemeinsam in kleinen Gruppen oder im Klassenverband mit der Lehrperson. Sachaufgaben Zusätzlich zu den variantenreichen Aufgabenstellungen im Schulbuchteil „Größen“ werden in den Schulbuchteilen „Zahlen und Rechnen“ neben Rechengeschichten auch weitere Übungen zum Sachrechnen angeboten. Sie stellen eine thematische Ergänzung und Vertiefung zu den jeweiligen Inhalten des Kapitels dar. Die Sachaufgaben sind durch das Symbol eines springenden Balles neben der Aufgabennummerierung gekennzeichnet. „Das kann ich noch“-Übungen Am Ende der Trainingsseiten werden zur Wiederholung und zum Festigen von bereits erarbeiteten Themen „Das kann ich noch“-Übungen angeboten. In abwechslungsreichen, bereits bekannten Aufgabenformaten sollen die Kinder auf diese Weise schon länger zurückliegende Lerninhalte in kurzen Übungseinheiten auffrischen und ihre erworbenen Fähigkeiten gezielt trainieren. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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