Lösungswege Mathematik Oberstufe 8, Schülerbuch

91 Dynamische Systeme > Diskrete Wachstumsmodelle und Abnahmemodelle Wirkung der Parameter a und b Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über das Verhalten der Bestandsgröße in Abhängigkeit von den Parametern a und b. Verwende als graphische Unterstützung die nebenstehende Online-Ergänzung. ​0 < a < 1​ ​a > 1​ ​b > 0​ Lässt man n gegen unendlich gehen, so erhält man: ​ lim​ n→∞ ​​y ​n​= ​lim​ n→∞ ​(​a ​n ​​y ​ 0 ​+ b · ​ 1 − ​a ​n​ _ 1 − a ​) ​= ​ b _ 1 − a​ In diesem Fall gibt es eine Schranke, die nicht über- bzw. unterschritten wird. ​ b _ 1 − a​ wird Wachstumsgrenze W genannt. Betrachtet man die explizite Form und lässt n gegen unendlich gehen, so wird y​ ​n​ immer größer. Es liegt unbeschränktes Wachstum vor. ​b < 0​ Da beide Parameter eine Abnahme bewirken, wird die Größe y​ ​n​ab einem bestimmten n den Wert 0 annehmen. Hier sind drei Verhaltensmuster möglich: ​y ​1​ > ​y ​0​ ​⇒​ unbeschränktes Wachstum ​y ​1​ = ​y ​0​ ​⇒​ der Bestand verändert sich nicht ​y ​1​ < ​y ​0​ ​⇒​ ​y ​n ​wird ab einem bestimmten n den Wert 0 annehmen 1) Gib an, wie sich y​ ​n ​für größer werdende n verändert. 2) Bestimme die explizite Darstellung von y​ ​n.​ a) ​y ​n + 1​= 0,5 · ​y​n​+ 3​, ​y​0 ​= 4​ f) ​y ​n + 1​= 0,4 · ​y​n​+ 3​, ​y​0​ = 10​ k) ​y ​n + 1​= 12 · ​y​n ​− 14​, ​y​0​ = 38​ b) ​y ​n + 1​= 0,8 · ​y​n​+ 5​, ​y​0​ = 100​ g) ​y ​n + 1​= 0,6 · ​y​n ​− 14​, ​y​0​ = 10​ l) ​y ​n + 1​= 0,5 · ​y​n,​ ​y ​0 ​= 1​ c) ​y ​n + 1​= 0,4 · ​y​n ​− 20​, ​y​0​ = 10​ h) ​y ​n + 1​= 2,9 · ​y​n​+ 25​, ​y​0 ​= 4​ m) ​y ​n + 1​= 2·​y​n​+ 5​, ​y​0 ​= 8​ d) ​y ​n + 1​= 0,98 · ​y​n ​− 35​, ​y​0​ = 30​ i) ​y ​n + 1​= 3·​y​n ​− 5​, ​y ​0 ​= 5​ n) ​y ​n + 1​= 0,8 · ​y​n ​− 10​, ​y​0​ = 50​ e) ​y ​n + 1​= 1,5 · ​y​n​+ 14​, ​y​0​ = 10​ j) ​y ​n + 1​= 5·​y​n ​− 120​, ​y​0​ = 30​ Die Wachstumsgrenze − ​y ​n + 1​= a·​y​n ​+ b, 0 < a < 1, b > 0 Wie in obiger Tabelle gezeigt, gibt es für den Fall 0 < a < 1 und b > 0 eine Wachstumsgrenze W = ​ b _ 1 − a​. Mit den folgenden Umformungen kann man zeigen, dass bei derartigen Systemen die absolute Änderung zweier aufeinanderfolgender Zeiteinheiten direkt proportional zur Differenz W − ​y ​n ​(auch Freiraum genannt) ist. Der Freiraum gibt den Bereich an, in dem die Bestandsgröße noch wachsen kann. Es gilt: ​y ​n + 1​= a·​y​n​ + b | ​− ​y ​n ​ ⇒ ​y ​n + 1 ​− ​y ​n​ = ​y ​n ​· ​(a − 1) ​+ b = b − ​(1 − a) ​· ​y ​n​ Hebt man nun ​(1 − a) ​heraus, erhält man: ​y ​n + 1 ​− ​y ​n​ = ​(1 − a) ​· ​( ​ b _ 1 − a ​− ​y ​n​) ​ ⇒ ​y ​n + 1 ​− ​y ​n​ = ​(1 − a) ​· ​(W − ​y ​n​)​ Diskretes beschränktes Modell Eine lineare Differenzengleichung der Form y​ ​n + 1​= a·​y​n ​+ b mit 0 < a < 1 und b > 0 kann auf ​y ​n + 1 ​− ​y ​n​ = k · ​(W − ​y ​n​) ​mit W = ​ b _ 1 − a ​und k = 1 − a umgeformt werden. Dabei wird W als Wachstumsgrenze und W − ​y ​n ​als Freiraum bezeichnet. Die absolute Änderung zweier aufeinanderfolgender Zeiteinheiten ​y​n​und ​y​n + 1 ​ist direkt proportional zur Differenz ​W − ​y ​n.​ Ó Technologie Darstellung Wirkung der Parameter s9k6r2 256‌ Merke Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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