BioTOP 4, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

14 Die Muskulatur Arbeitsheftseite 7 Gelenke und Muskulatur ermöglichen die Bewegung. Man unterscheidet verschiedene Muskeltypen: die Skelettmuskulatur, die Eingeweidemuskulatur und die Herzmuskulatur. Was ist die Skelettmuskulatur? Im menschlichen Körper gibt es mehr als 600 Skelettmuskeln. Sie stützen und bewegen den Körper. Die Skelettmuskeln sind durch Sehnen mit den Knochen verbunden, die sie bewegen. Die Skelettmuskulatur kann bewusst, also mit dem Willen, gesteuert werden. Daher wird dieser Muskeltyp auch willkürliche Muskulatur genannt. Die Muskeln können sich zwar mit großer Kraft zusammenziehen, sie ermüden aber rasch. Die Skelettmuskulatur besteht aus quergestreiften Muskelfasern ( B 1). Die Muskelfasern enthalten fadenförmige Eiweißfasern, die sogenannten Myofilamente. Es gibt zwei Arten von Myofilamenten. Ihre Anordnung in den Eiweißfasern der Muskelzellen verursacht bei mikroskopischer Betrachtung eine Querstreifung des Muskels. Mehrere Muskelfasern bilden ein Muskelfaserbündel, das von einer dünnen Hülle umgeben ist ( B 2). Viele Muskelfaserbündel bilden den Muskel. Nach außen ist jeder Muskel von der Muskelhaut umgeben. So können sich die einzelnen Muskeln unabhängig voneinander bewegen. Zwischen den Muskelfaserbündeln verlaufen Blutgefäße, die die Muskeln mit Sauerstoff und energiereichen Verbindungen, zB Kohlenhydraten, versorgen. Nerven geben Bewegungssignale an die Muskeln weiter. Wenn Muskeln arbeiten, dann verkürzen sich die Muskelfasern. Muskeln können sich nur zusammenziehen und wieder erschlaffen, aber nicht dehnen. Erst das Zusammenspiel von verschiedenen Muskeln ermöglicht die Bewegung. Die meisten Skelettmuskeln haben daher einen Gegenspieler, der sich zusammenzieht, wenn der Muskel erschlafft. Häufig nennt man die beiden Gegenspieler Beuger und Strecker. Wenn sich der Beuger verkürzt, wird der Strecker gedehnt und umgekehrt. Zu den Armmuskeln zählen der Deltamuskel, der Bizeps (Armbeuger) und sein Gegenspieler, der Trizeps (Armstrecker). Der große Brustmuskel bewirkt die Vorwärtsbewegung des Armes ( B 3). Der Deltamuskel verbindet den Oberarm mit der Schulter. Er ermöglicht im Zusammenspiel mit mehreren anderen Muskeln das Heben des Armes und das Rückwärts- und Seitwärtsbewegen. Er wird Deltamuskel genannt, weil er an ein auf dem Kopf stehendes griechisches Delta (Δ) erinnert. Das Zusammenspiel von Bizeps und Trizeps bewirkt die Bewegung des Unterarms. Der Bizeps hat zwei Muskelansätze („Muskelköpfe“), die am Kopf des Oberarmknochens bzw. am Schulterblatt ansetzen. Er beugt den Unterarm. Der Trizeps streckt ihn. B 1 Skelettmuskulatur (160-fache Vergrößerung) Muskelhaut Blutgefäße Muskelfaser Nerv Bindegewebe Muskelfaserbündel Eiweißfaser B 2 Aufbau eines Muskels Wenn alle 600 Skelettmuskeln in deinem Körper in dieselbe Richtung ziehen würden, könntest du 25 Tonnen bewegen. Weißt du… Zusatzmaterial 589h93 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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