BioTOP 4, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

28 Das Atmungssystem Arbeitsheftseite 14 Der Mensch kann wochenlang überleben ohne zu essen, tagelang ohne zu trinken, aber nur minutenlang ohne zu atmen! Damit der Körper die Organe mit Sauerstoff aus der Luft versorgen kann, braucht er das Atmungssystem. Wie ist das Atmungssystem aufgebaut? Die Atemluft gelangt durch die beiden Nasenlöcher in die Nasenhöhle ( B 1). Die Nasenhöhle ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet. Die Nasenschleimhaut gibt Schleim ab, der die Atemluft befeuchtet. Außerdem wirken die darin liegenden Blutgefäße wie „Heizrohre“, die die vorbeistreichende Luft erwärmen. An den sogenannten Flimmerhärchen bleiben winzige Staubteilchen aus der Atemluft hängen. Auch einige Krankheitserreger können hier abgefangen werden. Beim Einatmen durch den Mund wird die Luft weniger erwärmt und gereinigt. Die obere Nasenhöhle ist mit der Riechschleimhaut ausgekleidet. Ihre Oberfläche ist durch Ausbuchtungen vergrößert. In der Riechschleimhaut liegen die sogenannten Riechzellen. Sie nehmen Geruchsreize auf und leiten Informationen an das Gehirn weiter. Dort werden Gerüche erkannt (siehe Seite 66). Durch den Rachenraum gelangt die Luft vorbei an den beiden Mandeln zum Kehlkopf ( B 2). Der Kehlkopf besteht aus mehreren Knorpeln und bildet den oberen Teil der Atemwege. Der Kehldeckel verschließt beim Schlucken von Nahrung die Luftröhre. So wird die Nahrung in die Speiseröhre transportiert. Der Kehldeckel verhindert, dass Nahrung in die Luftröhre gelangt (siehe Seite 22). Nach dem Schluckvorgang öffnet sich der Kehldeckel wieder. Bei geöffnetem Kehldeckel gelangt die Atemluft in die Luftröhre, die vor der Speiseröhre liegt. Die Luftröhre ist, wie die gesamten Atemwege, mit einer dünnen Schleimhaut ausgekleidet und trägt Flimmerhärchen. Staubteilchen bleiben im Schleim hängen und werden von den Flimmerhärchen durch wellenförmige Bewegungen aus den Atemwegen nach draußen befördert. An ihrem unteren Ende teilt sich die Luftröhre in die zwei Hauptbronchien. Diese führen in die zwei Lungenflügel. Dort verzweigen sich die Bronchien immer weiter. Die feinen, röhrenförmigen Äste der Bronchien werden Bronchiolen genannt. An ihren Enden befinden sich Millionen winzige Lungenbläschen ( B 3). Sie sind von feinen Blutgefäßen (Kapillaren) umgeben und bilden das schwammartige Lungengewebe. Alle Lungenbläschen zusammen haben eine sehr große Oberfläche. Hier findet der Gasaustausch statt. Die beiden Lungenflügel liegen geschützt im Brustkorb. Sie füllen den größten Teil des Brustraumes aus. Das Zwerchfell trennt den Brustraum vom Bauchraum. Es ist ein großer, nach oben gewölbter Muskel, der die Lunge bewegt. 1 3 4 2 8 9 10 11 5 6 7 B 1 Das Atmungssystem: 1 –Nasenhöhle, 2 –Kehlkopf, 3 –Speiseröhre, 4 – Luftröhre, 5 –Hauptbronchien, 6 –Bronchien, 7–Bronchiolen, 8 – Lungenflügel, 9 –Herz, 10 – Zwerchfell, 11 –Brustkorb Schildknorpel Kehldeckel Stellknorpel Stimmbänder Bindegewebe Ringknorpel Luftröhre Zungenbein B 2 Kehlkopf Zusatzmaterial wh35ni Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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