BioTOP 4, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

39 Mensch Der österreichische Arzt und Nobelpreisträger Karl Landsteiner ( B 3) entdeckte die Ursache dafür. In den Jahren 1901 und 1902 entdeckte und erforschte er das AB0-Blutgruppensystem. Er trennte Proben seines Blutes und seiner Mitarbeiter in Blutserum und rote Blutkörperchen. Dann mischte er das Blutserum einer Probe mit den roten Blutkörperchen einer anderen Probe. Dabei entdeckte er, dass sich bei einigen Proben feine Verklumpungen bildeten. Landsteiner folgerte daraus, dass die roten Blutkörperchen der Menschen nicht gleich sind. Er erkannte, dass es vier Blutgruppen (A, B, AB und 0) gibt. Bei der Blutübertragung müssen die Blutgruppen übereinstimmen bzw. zueinander passen, sonst verklumpen die Blutkörperchen (siehe Seite 46). Verletzte und kranke Menschen benötigen Blutkonserven zum Überleben und zur Heilung. Daher halten Krankenhäuser Blutkonserven bereit. Das Blut stammt von freiwilligen Spenderinnen oder Spendern ( B 4). Bei der Blutspende wird das Spenderblut nicht nur auf die Blutgruppe untersucht, sondern auch auf eventuell vorhandene Krankheitserreger. Höchstens 13% des Blutvolumens dürfen entnommen werden. Das macht bei Erwachsenen etwa einen halben Liter Blut aus. Der menschliche Körper kann diese Blutmenge leicht wieder ersetzen. Damit der Blutkreislauf der Spenderinnen und Spender Zeit zur Erholung hat, dürfen Frauen nur vier bis fünf Mal und Männer sechs Mal pro Jahr Blut spenden. Was ist der Rhesusfaktor? Obwohl man nach der Entdeckung der Blutgruppen durch Landsteiner bei Blutübertragungen auf die Verträglichkeit der Blutgruppen achtete, kam es vereinzelt immer noch zu Todesfällen. Den Grund dafür fand Landsteiner 1940 gemeinsam mit dem Arzt Alexander Wiener heraus: Auf den Blutkörperchen befindet sich ein weiteres Eiweiß, das als Rhesusfaktor bezeichnet und mit Rh abgekürzt wird. Etwa 85% der Mitteleuropäerinnen und Mitteleuropäer haben Rhesuspositives Blut, besitzen also dieses Eiweiß. Die restlichen 15% haben Rhesus-negatives Blut. Daher muss vor einer Blutübertragung nicht nur die Blutgruppe, sondern auch der Rhesusfaktor bekannt sein. Der Rhesusfaktor hat auch große Bedeutung bei einer Schwangerschaft, wenn die Mutter Rhesus-negatives und der Vater Rhesus-­ positives Blut hat. Weitere Informationen dazu gibt es auf Seite 46. B 3 Karl Landsteiner (1868–1943) entdeckte die Blutgruppen. B 4 Blutspenden hilft, Leben zu retten. Zusammenfassung Das Blut hat Transport-, Regelungs- und Abwehrfunktion. Blutplättchen verschließen Wunden. Karl Landsteiner entdeckte die vier Blutgruppen (A, B, AB und 0) und den Rhesusfaktor. Blutspenden kann Leben retten! 1 Welche Blutgruppe hast du? Überprüfe, ob sie in deinem Impfpass steht. Notiere sie. 2 Befrage deine Verwandten, wer schon einmal Blut gespendet hat. Schildere den Ort der Spende und den Ablauf. 3 Informiere dich beim Roten Kreuz, welche Voraussetzungen Menschen erfüllen müssen, um Blut spenden zu dürfen. 4 Diskutiert in der Klasse die Vor- und Nachteile einer Blutspende. Mach mit W W W S Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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