BioTOP 4, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

56 Funktionen des Nervensystems Arbeitsheftseite 28 Wie erfolgt die Informationsweiterleitung im Nerv? Das Nervensystem stellt die Verbindung zwischen dem Gehirn und vielen Organen und Körperteilen her. Die Informationen werden dabei in den Nervenzellen als elektrische Impulse übertragen. Die Impulse werden vom Zellkörper einer Nervenzelle durch den Neurit zu den Endknöpfchen geleitet. Die Endknöpfchen des Neuriten sind durch einen feinen Spalt (synaptischer Spalt) von der nächsten Zelle getrennt ( B 1). Sie bilden die Verbindung zu den Dendriten oder dem Zellkörper einer anderen Nervenzelle oder einer Muskel- oder Drüsenzelle. Hat ein elektrischer Impuls ein Endknöpfchen erreicht, wird dort ein chemischer Stoff (Neurotransmitter) abgegeben. Der Neurotransmitter wandert durch den synaptischen Spalt zur nächsten Zelle. An der Oberfläche der nächsten Zelle löst der Neurotransmitter wieder einen elektrischen Impuls aus. Auf diese Weise können Informationen auf eine andere Zelle übertragen werden. Die Synapse ist der Übergangsbereich zwischen zwei Nervenzellen bzw. zwischen Sinneszellen und Nervenzellen. Hier erfolgt die Weiterleitung von Reizen. Wie erfolgt die Reizleitung bei bewussten Handlungen? Nach seiner Funktion kann man das Nervensystem in das willkürliche und das vegetative Nervensystem einteilen. Das willkürliche Nervensystem ist für die Steuerung der bewussten Vorgänge wie Bewegungen zuständig. Das vegetative Nervensystem (Eingeweidenervensystem) steuert gemeinsam mit dem Nachhirn den Herzschlag, den Kreislauf, die Atmung und Stoffwechselvorgänge. Bei einer bewussten Handlung spielen sich zum Beispiel folgende Vorgänge ab: Eine Person tastet nachts in der Dunkelheit nach einem Lichtschalter, um das Licht aufzudrehen ( B 4). Sobald der Schalter berührt wird, nehmen die Tastsinneszellen der Haut diesen Reiz auf. Die Empfindungsnerven leiten die Impulse von den Tastsinneszellen zum Rückenmark. Dies kann mit einer Geschwindigkeit von 120m/s geschehen. Das Rückenmark leitet die elektrischen Impulse der Information von den Tastsinneszellen an das Gehirn weiter. Im Gehirn kommt es nun zur Reizverarbeitung. Das Gehirn schickt daraufhin einen Impuls über Bewegungsnerven an die entsprechenden Muskeln. Dadurch wird eine Reaktion dieser Muskeln ausgelöst. Die geplante Bewegung wird ausgeführt – der Lichtschalter wird betätigt. Jeder Rückenmarksnerv besteht aus zwei Teilen ( B 3, Seite 55). Er hat einen zuführenden hinteren Teil, der Informationen aus dem Körper liefert (Empfindungsnerv). Außerdem hat er einen wegführenden vorderen Teil, der Bewegungssignale zu den Muskeln und zur Haut sendet (Bewegungsnerv). Die Zeit zwischen dem auftretenden Reiz und der erfolgten Reaktion nennt man Reaktionszeit. Durch Alkohol, Müdigkeit oder die Wirkung mancher Medikamente wird sie erheblich verlängert ( B 2). Endknöpfchen Neurit Dendrit Endknöpfchen elektrische chemische elektrische Weiterleitung synaptischer Spalt B 1 Weiterleitung der Impulse an einer Synapse B 2 Müdigkeit verlängert die Reaktionszeit. Reaktionszeit Reizverarbeitung im Rückenmark Information ans Gehirn Reizaufnahme Reaktion B 3 Ablauf eines Reflexes Zusatzmaterial 98dd6w Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Ve lags öbv

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