BioTOP 4, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

65 Mensch Wie funktionieren der Dreh- und der Lagesinn? Im Innenohr befinden sich drei bogenförmige Gänge (Bogengänge), die mit Ohrlymphe gefüllt sind. Die Bogengänge stehen miteinander in Verbindung. Jeder dieser Bogengänge ist an seiner Basis wie eine kleine Blase erweitert (Ampulle). Hier liegen die Sinneszellen des Drehsinns in einer geleeartigen Kappe, der Gallertkappe ( B 3). Wird der Kopf gedreht, verbiegen sich Sinneszellen in der Gallertkappe. Die Drehbewegung wird an das Gehirn gemeldet, das die Richtung und die Geschwindigkeit der Bewegung erkennt. Zwei kleine sackartige Räume, die Vorhofsäckchen, sind der Sitz des Lagesinns. Die dort vorhandenen Kalkkristalle drücken feine Sinneshärchen nach unten. Das Gehirn „errechnet“ aus den Impulsen der Lagesinnesorgane im rechten und linken Ohr die genaue Stellung des Kopfes ( B 3). Was kann das menschliche Gehör schädigen? Dringen über die Ohrtrompete Krankheitserreger in das Mittelohr ein, kann es zur schmerzhaften Mittelohrentzündung kommen. Laute Geräusche können das Gehör dauerhaft schädigen und bei längerer Dauer (Lärmbelastung) zu seelischen Beschwerden führen. Ampulle Schnecke Lagesinn Kalkkristalle Gallertkappe Sinneshärchen Bogengang Drehsinn Vorhof Ohrlymphe Sinneshärchen B 3 Lage des Drehsinns und des Lagesinns im Innenohr Vorhofsäckchen Zusammenfassung Das Ohr wird in die drei Abschnitte Außenohr, Mittelohr und Innenohr unterteilt. Schallwellen versetzen das Trommelfell in Schwingungen und werden über das Mittelohr in das Innenohr übertragen. Die Sinneszellen des Gehörsinns, des Drehsinns und des Lagesinns liegen im Innenohr. Alle Reize werden von dort durch Nerven ins Gehirn geleitet. 1 In Physik hast du bereits den Unterschied zwischen der Frequenz eines Tones (gemessen in Hertz) und dem Schalldruckpegel (gemessen in Dezibel) kennen gelernt. Recherchiere den Frequenzbereich des menschlichen Hörens und ab welcher Lautstärke Gehörschäden auftreten können. 2 Denke an Gelegenheiten in deinem Alltag, bei denen du mit lauten oder unangenehmen Geräuschen in Kontakt kommst. Beschreibe Möglichkeiten, wie du dein Gehör davor schützen kannst. 3 Auch deine Schädelknochen können die Schallwellen leiten. Du kannst dies mithilfe einer Stimmgabel ausprobieren. Du hältst dir gut die Ohren zu. Eine Mitschülerin oder ein Mitschüler schlägt die Stimmgabel an. Was kannst du hören? Dann schlägt sie oder er die Stimmgabel erneut an und stellt die schwingende Stimmgabel auf deinen Schädelknochen – entweder aufs Scheitelbein oder hinter dein Ohr. Was kannst du jetzt hören? Tauscht danach die Rollen und protokolliert eure Ergebnisse. 4 Was könnt ihr aus diesem Versuch schließen? Vergleicht eure Erkenntnisse. Präsentiert anschließend euer Ergebnis. Mach mit W W E W Wattestäbchen sollten nie tief in die Ohren eingeführt werden. Dabei kann das Trommelfell verletzt werden oder der Wattebausch bleibt im Ohr zurück. Es genügt, die Ohrmuschel mit Seife zu waschen. Erste Hilfe Nur zu Prüfzw cken – Eigentum des Verlags öbv

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