BioTOP 4, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

82 Die Schwangerschaft (1) Arbeitsheftseite 41 Wie kommt es zu einer Schwangerschaft? Bei einem Spermienerguss während des Geschlechtsverkehrs zwischen Mann und Frau gelangen Millionen Spermien durch den Penis in die Scheide. Sie schwimmen durch den Muttermund und die Gebärmutter in die Eileiter der Frau. Wenn der Geschlechtsverkehr zum Zeitpunkt des Eisprungs stattgefunden hat, wird die Eizelle im Eileiter befruchtet. Die Spermien sind jedoch bis zu 5 Tage lebensfähig. Daher kann es auch bei einem Geschlechtsverkehr, der einige Tage vor dem Eisprung stattgefunden hat, zu einer Schwangerschaft kommen! Von den vielen Spermien, die die Eizelle erreichen, schafft es nur eines, die Hülle der Eizelle zu durchdringen ( B 1). Unmittelbar danach bildet sich die Befruchtungsmembran aus ( B 2), die das Eindringen weiterer Spermien in die Eizelle verhindert. Gleichzeitig verschmelzen die Zellkerne von Eizelle und Spermium. Der neue Kern enthält nun die Erbanlagen der Mutter und des Vaters. Die Befruchtung hat stattgefunden. Ein neues Leben entsteht. Die befruchtete Eizelle wird Zygote genannt. Bereits in den nächsten Stunden beginnt sie, sich zu teilen. Aus zwei werden vier, aus vier werden acht, sechzehn, zweiunddreißig … Zellen. Nach einigen Tagen sind es schon etwa 100 Zellen. Diese Zellen trennen sich aber nicht voneinander. Sie bilden den Embryo. Im Laufe der Teilungen wird der Embryo im Eileiter in Richtung Gebärmutter transportiert. Etwa sieben Tage nach der Befruchtung beginnt die Einnistung des Embryos in die Gebärmutterschleimhaut ( B 3). Wie lange dauert eine Schwangerschaft? Vom Tag der Befruchtung an dauert die Schwangerschaft etwa 38 Wochen. Da der genaue Termin der Befruchtung aber nur selten bekannt ist, werden andere Methoden zur Bestimmung des Geburtstermins herangezogen. Man addiert daher zum ersten Tag der letzten Regelblutung 40 Wochen, das sind etwa neun Monate. Nur selten kommen Babys zum errechneten Termin zur Welt. Wie entwickelt sich der Embryo? Die Hülle des Embryos verwächst mit der Gebärmutterschleimhaut. Daraus bildet sich der Mutterkuchen (die Plazenta). Nach einigen Wochen bildet sich die Nabelschnur. Sie verbindet das Baby mit dem Mutterkuchen. So bekommt das Kind Sauerstoff und Nährstoffe aus dem Blut der Mutter. Abfallstoffe des Babys werden vom Blut der Mutter aufgenommen und über ihren Kreislauf ausgeschieden. Dort, wo die Nabelschnur am Körper angewachsen ist, befindet sich nach der Geburt der Nabel. Die Blutkreisläufe der Mutter und des Kindes sind voneinander durch eine dünne Schicht, die sogenannte Plazentaschranke getrennt. B 1 Viele Spermien (gelb) versuchen in die Eizelle (blau) einzudringen. Nur ein Spermium schafft es. (Aufnahme mit einem Elektronenmikroskop) Viele Spermien erreichen die Eizelle. Ein Spermium dringt in die Eizelle ein und wirft seinen Schwanz ab. Zellkerne von Eizelle und Spermium verschmelzen: Befruchtung befruchtete Eizelle: Zygote Befruchtungsmembran B 2 Die Befruchtung Zusatzmaterial gv434f Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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