BioTOP 4, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

88 Die Verhütung Arbeitsheftseite 44 Zur Empfängnis- und Schwangerschaftsverhütung zählen verschiedene Methoden. Beide Partner sollten gemeinsam eine sichere Methode wählen. Die Sicherheit einer Verhütungsmethode gibt der Pearl-Index an. Er sagt aus, wie viele von 100 Frauen, die diese Verhütungsmethode angewendet haben, innerhalb eines Jahres trotzdem schwanger wurden. Je niedriger der Pearl-Index ist, umso sicherer ist diese Verhütungsmethode. Welche natürlichen Verhütungsmethoden gibt es? Natürliche Verhütungsmethoden gehen davon aus, dass Geschlechtsverkehr fünf Tage vor bis zu 24 Stunden nach dem Eisprung zu einer Schwangerschaft führen kann. Daher versuchen die Methoden, den Zeitpunkt des Eisprungs einzuschätzen und Geschlechtsverkehr in den Tagen davor und kurz danach zu vermeiden oder dabei andere Verhütungsmethoden anzuwenden. Ein gleichbleibender Zyklus und eine genaue Beobachtung des Zyklus sind Voraussetzung für die Anwendung von natürlichen Verhütungsmethoden. Sie bieten keinen Schutz vor Erregern sexuell übertragbarer Krankheiten! Bei der Kalendermethode werden die fruchtbaren Tage mithilfe eines Kalenders bestimmt (Pearl-Index 9–30). Bei der Temperaturmethode wird durch die tägliche Messung der Körpertemperatur unmittelbar nach dem Aufwachen der Zeitpunkt des Eisprungs ermittelt (Pearl-Index 0,8–3). Die Körpertemperatur ist nach dem Eisprung für etwa 2 Wochen um 0,5 °C erhöht. Was sind mechanische Verhütungsmittel? Mechanische Verhütungsmittel bilden ein Hindernis zwischen Spermien und Eizelle und sollen so eine Befruchtung verhindern. Das Kondom besteht aus einer dünnen Hülle, die über den steifen Penis gestreift wird. Es verhindert das Eindringen von Spermien in die Scheide. Es bietet auch guten Schutz vor den Erregern sexuell übertragbarer Krankheiten ( B 1). Oft senken Anwendungsfehler die Sicherheit (Pearl-Index 2–12). Es darf zum Beispiel nicht gleichzeitig mit ölhaltigen Cremen angewendet werden und auch auf das Haltbarkeitsdatum ist zu achten! Diaphragma und Portiokappe sind mechanische Verhütungsmittel, die von der Frau angewendet werden. Sie stülpt sie über den Muttermund. Eine Anpassung durch die Frauenärztin oder den Frauenarzt ist notwendig (Pearl-Index 1–20). Mechanische Verhütungsmittel bieten keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Was sind chemische Verhütungsmittel? Chemische Verhütungsmittel wie Zäpfchen oder Tabletten werden in die Scheide eingeführt. Sie machen Spermien bewegungsunfähig. Sie haben einen Pearl-Index von 3–21. Durch Geschlechtsverkehr können neben dem HI-Virus (siehe Seite 50) auch die Erreger von Krankheiten wie Tripper oder Syphilis übertragen werden. Tripper ist eine Bakterieninfektion, die brennende Schmerzen beim Harnlassen und eitrigen Ausfluss verursacht. Ohne Behandlung kann diese Erkrankung zur Unfruchtbarkeit führen. Es müssen Antibiotika verabreicht werden. Syphilis ist eine durch Bakterien hervorgerufene Erkrankung, bei der man zuerst Hautveränderungen bemerkt. Am Anfang ist die Krankheit durch die Einnahme von Antibiotika heilbar. Wenn diese Erkrankung nicht behandelt wird, greift sie Jahre später auf das Nervensystem und die inneren Organe über und kann zum Tod führen. In Österreich ist Syphilis meldepflichtig. Weißt du… B 1 Ein Kondom schützt auch vor manchen Krankheitserregern. B 2 Die Antibabypille Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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