BioTOP 4, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

94 Mendelsche Regeln Arbeitsheftseite 47 Was sind die mendelschen Regeln? Die drei mendelschen Regeln bilden heute die Grundlage der Vererbungslehre (Genetik). Gregor Mendel hat sie aus vielen Kreuzungsversuchen mit Erbsen abgeleitet. Er gelangte zu folgenden Ergebnissen: 1. Es gibt Erbanlagen (Gene). 2. Die Erbanlagen von Merkmalen liegen in den Körperzellen paarweise vor. 3. Die Keimzellen enthalten jeweils nur eine dieser Erbanlagen. 4. Jede der beiden Varianten (Codes) einer Erbanlage gelangt mit der gleichen Wahrscheinlichkeit in die Keimzellen. 5. Die Auswahl einer Variante erfolgt bei der Befruchtung zufällig. Wie werden die Erbanlagen weitergegeben? Die Weitergabe der Erbanlagen (Gene) wird bei der Vererbung der Blütenfarbe von Pflanzen sichtbar. Die unterschiedlichen Gene kann man mit einem Buchstaben abkürzen, zB mit R für rote Blüten und W für weiße Blüten. Wenn die Gene der Elternteile gleich sind (reinerbig), wird das mit RR oder WW abgekürzt. Sind die Gene der Elternteile unterschiedlich (mischerbig), wird das mit RW abgekürzt. Wenn unterschiedliche Gene eines Merkmals der Eltern verschieden stark sind, wird das stärkere, dominante Gen mit einem Großbuchstaben (R oder W) abgekürzt. Das schwächere, rezessive Gen wird mit einem Kleinbuchstaben (r oder w) abgekürzt. Die Nachkommen sehen so aus wie der Elternteil, der das Gen für das stärkere, dominante Merkmal weitergibt. Sie tragen aber auch das rezessive Gen in sich. Das wird dominant-rezessiver Erbgang genannt. Wenn die Elternteile unterschiedliche Gene für ein Merkmal weitergeben, aber beide Gene gleich stark sind (also weder dominant noch rezessiv), entstehen Nachkommen, die eine Mischung der Merkmale der Eltern aufweisen. Man spricht dann von einem intermediären Erbgang. Bei gleich starken Genen für rote und weiße Blüten sind die Blüten nach dem intermediären Erbgang rosa. Wie lautet die 1. mendelsche Regel (Uniformitätsregel)? Gregor Mendel kreuzte Erbsenpflanzen. Eine hatte reinerbig weiße Blüten (ww), die andere hatte reinerbig rote Blüten (RR) ( B 1). Diese Pflanzen bilden Keimzellen mit den Gen w oder R. Da R das stärkere, dominante Gen ist, entstehen in der 1. Folgegeneration (Nachkommen der Elterngeneration) nur rot blühende Pflanzen mit den Genen Rw ( B 2). Gregor Mendel lebte in Brünn. Er war Mönch in einem Kloster. 1865 führte er erste Kreuzungsversuche (gezielte Fortpflanzungsversuche) mit Erbsen durch. Dabei bestäubte er bestimmte weibliche Pflanzen mit dem Pollen bestimmter männlicher Pflanzen. Weißt du… B 1 Eine rote Erbsenblüte Keimzellen Körperzellen B 2 Die 1. mendelsche Regel beim dominantrezessiven Erbgang der Erbsenpflanze Keimzellen Körperzellen B 3 Die 2. mendelsche Regel beim dominantrezessiven Erbgang der Erbsenpflanze Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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