BioTOP 1, Schulbuch

74 Spechte Arbeitsheftseite 38 Die Spechte bilden eine Ordnung innerhalb der Klasse der Vögel. Welche Merkmale haben Spechte? Bei einem Waldspaziergang oder in einem Park kannst du manchmal einen Specht beobachten. Er sitzt seitlich am Baumstamm und klopft mit seinem Schnabel gegen den Baum. Zum Sitzen und Klettern auf Baumstämmen haben Spechte zwei Anpassungen: Sie haben einen Stützschwanz und Kletterfüße ( B 1). Die Kletterfüße haben zwei nach vorne und zwei nach hinten gerichtete Zehen mit starken Krallen. Damit können Spechte sehr gut an Baumstämmen entlangklettern und sich festkrallen, um zB nach Nahrung zu suchen. Die meisten Singvögel haben im Vergleich dazu drei nach vorne und nur eine nach hinten gerichtete Zehe. Mit ihrem Meißelschnabel schlagen Spechte Löcher in das Holz. Das ist möglich, weil sie dicke Schädelknochen haben. Das typische Klopfen ist weit zu hören. Spechte ernähren sich von Insekten und ihren Larven, die unter der Rinde der Bäume sitzen. Als Larven bezeichnet man noch nicht vollständig entwickelte Insekten. Mithilfe ihrer langen, klebrigen Zunge mit der verstärkten Spitze erreichen Spechte ihre Beute ( B 2). Da andere Waldvögel nicht diese Art der Nahrungssuche betreiben, ist die Ernährung der Spechte sichergestellt. Wie zB Singvögel verständigen sich auch Spechte untereinander. Dafür trommeln sie im Frühling schnell gegen Äste. So zeigen sie, dass dieses Revier bereits besetzt ist. Ein Revier ist der Lebensraum, den ein Specht für seine Nahrungssuche und als Nistplatz beansprucht. Das Spechtmännchen verteidigt sein Revier gegenüber anderen Spechten. Das Trommeln dient auch zum Anlocken von Weibchen. Hat sich ein Weibchen eingefunden, schlägt das Spechtpaar eine Bruthöhle in das Holz des Baumes. Sie ist bis zu 30 cm tief. Darin werden die Eier ausgebrütet. Spechte sind Höhlenbrüter. Die Jungen, die Nesthocker sind, werden ebenfalls hier versorgt. Andere Vögel wie zB Kohlmeisen (siehe Seite 72), aber auch Insekten wie zB Hornissen nutzen verlassene Spechthöhlen als „Nachmieter“. Der Buntspecht Der Buntspecht ist die häufigste Spechtart Österreichs ( B 1). Er wird etwa 23 cm groß und lebt in Wäldern, Obstgärten und Parks. Das Gefieder des Buntspechts ist an der Oberseite schwarz gefärbt. Die Flügel haben zwei große weiße Flecken. Unter den Flügeln und am unteren Ende des Bauches befinden sich hellrote Federn. Das Männchen hat einen roten Fleck am Hinterkopf. Im Winter klemmt der Buntspecht Samen und Zapfen in die rissige Rinde eines Baumes und hackt sie dort auf. Im Frühling trinkt er den Saft der Bäume aus angepickten Rinden. Die Öffnung zur Bruthöhle ist rund und etwa 4 cm groß. Kletterfuß Stützschwanz B 1 Kletterfüße und Stützschwanz eines Buntspechts Der Specht kann seine Zunge besonders weit vorstrecken. verstärkte Zungenspitze B 2 Mit der langen Zunge können Spechte Insekten unter der Rinde erreichen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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