BioTOP 2, Schulbuch

110 Der Lebensraum Wiese Arbeitsheftseite 55 Wiesen sind Grünflächen, auf denen keine Bäume und Sträucher wachsen ( B 1). Die häufigsten Wiesenpflanzen sind die Gräser. Viele Landschaften sind geprägt von Wiesen, die vom Menschen bearbeitet werden. Diese naturfernen Wiesen werden stark gedüngt und oft gemäht. Hier findet man nur wenige Pflanzen- und Tierarten. Natürliche, nicht vom Menschen beeinflusste Wiesen sind hingegen artenreiche Lebensräume. Naturnahe Wiesen werden vom Menschen gemäht, damit keine Bäume und Sträucher wachsen ( B 2). Dabei wird darauf geachtet, dass sich die Pflanzen durch Samen vermehren können. Diese Wiesen werden nicht gedüngt. Die Artenvielfalt bleibt erhalten. Natürliche und naturnahe Wiesen sind sehr selten geworden. Wenn sie verschwinden, verschwinden viele Pflanzen und Tiere. Was beeinflusst den Wiesentyp? Unterschiedliche unbelebte Faktoren bestimmen, welche Pflanzen auf einer Wiese wachsen. Dazu gehören zB die Höhenlage, das Klima, die Höhe des Grundwasserspiegels, die Bodenbeschaffenheit und wie oft gemäht wird. Nach der Höhe des Grundwasserspiegels kann man nasse, feuchte und trockene Böden unterscheiden. Auf ihnen entwickeln sich unterschiedliche Wiesentypen mit unterschiedlichen Pflanzen. Nach der Bodenbeschaffenheit werden Wiesen in Fettwiesen und Magerwiesen eingeteilt. Die Ausdrücke „fett“ und „mager“ beziehen sich auf die Menge an Mineralsalzen im Boden. Die Wiese wird auch durch unterschiedliche Tiere und Pflanzen beeinflusst. Nutztiere, wie Rinder, grasen Wiesen ab und halten sie dadurch kurz. Außerdem düngen sie die Wiese mit ihrem Kot. Natürliche und naturnahe Wiesen Natürliche Wiesen sind ohne Eingriffe des Menschen entstanden. Es gibt sie dort, wo es für Bäume und Sträucher zu trocken, zu feucht, zu mineralsalzarm oder zu hoch gelegen ist. Natürliche Wiesen sind wertvolle Lebensräume mit seltenen Pflanzen und Tieren. Viele von ihnen sind vom Aussterben bedroht. Trockenrasen findet man auf mineralsalzarmen Böden in Gebieten mit wenig Niederschlag, wie zB die Perchtoldsdorfer Heide südlich von Wien. Die Bodenschicht ist hier oft so dünn, dass Bäume nicht wachsen können. Hier leben seltene Tiere und Pflanzen wie zB Ziesel ( B 3) und die Zwerg-Schwertlilie ( B 4). Feuchtwiesen entstehen, wenn der Grundwasserspiegel hoch ist. Manche Pflanzen wie zB Seggen ( B 3, Seite 114) ertragen diese ständige Nässe gut. Hier findet man auch Wollgras ( B 5). Feuchtwiesen sind heute nur mehr sehr selten. Sie wurden und werden vom Menschen trockengelegt und gedüngt, damit sie landwirtschaftlich genutzt werden können. Dadurch verschwinden Insekten wie die Sumpfschrecke ( B 6, Seite 113), Amphibien wie die Rotbauchunke und Reptilien wie die Ringelnatter. B 1 Eine Wiese B 2 Eine Bergblumenwiese B 3 Ein Ziesel B 4 Die Zwerg-Schwertlilie B 5 Ein Wollgras Zusatzmaterial 2bk3f8 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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