BioTOP 2, Schulbuch

31 Zelle Viren als Krankheitserreger Krankheiten können auch durch Viren (Einzahl: der oder das Virus) verursacht werden. Viren sind keine Lebewesen. Sie bestehen nur aus einer Hülle und ihrer Erbinformation ( B 5). Sie besitzen nichts, das einen eigenen Stoffwechsel möglich macht. Viren können sich nicht selbstständig vermehren. Sie können aber als Parasiten in andere Zellen (Wirtszellen) eindringen und diese dazu bringen, neue Viren zu erzeugen. Die neu gebildeten Viren werden von der Wirtszelle freigegeben oder die Wirtszelle stirbt, platzt und die Viren werden frei. Sie befallen dann andere Zellen. So vermehrt sich das Virus im Wirt und löst dadurch eine Krankheit aus. Viren sind viel kleiner als Bakterien, manche sogar 100-mal kleiner. Aufgrund ihrer geringen Größe können sie leicht über die Luft übertragen werden. Deshalb werden viele Erkältungskrankheiten, wie Schnupfen, durch Viren verursacht. Auch schwere Krankheiten, zB Grippe, COVID-19, FSME, Tollwut und Kinderlähmung (Polio) werden durch Viren verursacht. COVID-19 ist eine weltweit verbreitete Viruskrankheit, die durch das Virus SARS-CoV-2 verursacht wird ( B 6). Häufige Symptome sind Kopfschmerzen, Störungen des Geruch- oder Geschmackssinns, Husten, Schnupfen, Fieber und Muskelschmerzen. Ältere Personen, Menschen mit bestehenden Krankheiten und Raucherinnen und Raucher haben häufiger einen schweren Krankheitsverlauf. FSME ist eine Krankheit, die durch FSME-Viren verursacht wird. Die Viren gelangen durch den Stich einer mit dem Virus infizierten Zecke in den Körper. Dort lösen sie zuerst Fieber und Kopfschmerzen aus. Bei vielen Menschen entwickelt sich dann eine Entzündung des Gehirns. Erkrankte Menschen sind für andere nicht ansteckend. Zecken können neben Viren auch Bakterien übertragen und Borreliose auslösen. Mehr zu Zecken erfährst du auf Seite 79. Gegen Viren helfen keine Antibiotika. Es gibt anti-virale Medikamente, die die Vermehrung mancher Viren verhindern. Ein Beispiel dafür sind Salben gegen Fieberblasen. Fieberblasen werden von Herpes-Viren verursacht. Die Salben verhindern die Vermehrung der Viren. Oft können bei von Viren verursachten Krankheiten nur die Symptome abgemildert werden. Gegen einige Viruskrankheiten gibt es aber eine vorbeugende Impfung (zB FSME, Kinderlähmung). Manche Viren verändern sich sehr schnell (zB SARS-CoV-2 oder Grippe-Viren), man kann sich öfter damit anstecken. Daher wird der Impfstoff für bestimmte Viruskrankheiten wie Grippe oder SARS-CoV-2 regelmäßig an vorherrschende Virustypen angepasst. Hülle Erbinformation B 5 Aufbau eines SARS-CoV-2-Virus 0,1 µm B 6 SARS-CoV-2-Viren im Elektronenmikroskop (eingefärbt) Bakterien und Viren können nicht nur Krankheiten verursachen, sie sind auch nützlich. Die Medizin verwendet Medikamente, die teilweise mithilfe von Bakterien hergestellt werden. Viren werden in der Wissenschaft zB zur Erforschung von Krebs verwendet. Weißt du … Zusammenfassung Bakterien und Viren zählen zu den Krankheitserregern. Bakterien lösen vor allem durch Gifte Krankheiten aus. Viele bakterielle Infektionen können mit Antibiotika behandelt werden. Viren sind keine Lebewesen. Sie können sich nur im Wirt vermehren und so Krankheiten verursachen. 1 Recherchiere, wie häufig die Krankheiten Cholera und Kinderlähmung heute auftreten. Überlege und notiere, warum diese Krankheiten früher weiter verbreitet waren. 2 In einem Gruppenchat wird heftig diskutiert, ob man bei der Grippe-Impfaktion im Herbst mitmachen sollte. Jemand schreibt, dass Menschen früher auch krank geworden sind und das normal ist. Formuliere eine gesundheitsbewusste Antwort. Mach mit Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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