BioTOP 2, Schulbuch

42 Farne Arbeitsheftseite 23 Farne sind typische Waldpflanzen, die vor etwa 400 Millionen Jahren erstmals aufgetreten sind. Sie haben sich gemeinsam mit den Laubmoosen (siehe Seite 40) entwickelt. In ihrem Aufbau ähneln sie aber viel mehr den Samenpflanzen (siehe Seite 44) als den Moosen. Sie haben jedoch wie die Moose noch keine Blüten. Wie sind Farne aufgebaut? Farne haben einen Erdspross. Erdsprosse sind unterirdische, verdickte Speicherorgane (siehe 1. Klasse). Aus ihnen wachsen die Wurzeln und Blätter. Die Blätter werden bei den Farnen Wedel genannt ( B 1). Im Vergleich zu den Moosen haben Farne entscheidende Vorteile: Farne haben Wurzeln, mit denen sie Wasser und Mineralsalze aufnehmen. So können Farne, im Gegensatz zu den Moosen, auch trockenere Orte besiedeln. Außerdem dienen die Wurzeln der Verankerung im Boden. Farne haben Leitungsbahnen. Durch diese werden Wasser und aufgenommene Mineralsalze von den Wurzeln zu den Blättern transportiert. Die Leitungsbahnen ermöglichen den Farnen ein größeres Wachstum. Vor etwa 360 Millionen Jahren wuchsen im damals wärmeren Klima Wälder aus großen Baumfarnen. Wie pflanzen sich Farne fort? Auch bei Farnen gibt es einen Generationswechsel ( B 4). Eine Generation bildet die Geschlechtszellen (geschlechtliche Fortpflanzung), die andere bildet die Sporen (ungeschlechtliche Fortpflanzung). Die Farnpflanze ist die Generation, die die Sporen bildet. An der Unterseite eines Wedels liegen viele kleine Häufchen von Sporenkapseln, die mit freiem Auge gut erkennbar sind ( B 2). Wenn die Sporenkapseln reif sind, reißen sie auf und geben die Sporen frei. Das ist die ungeschlechtliche Fortpflanzung. Wie bei den Moosen kann auch bei den Farnen die geschlechtliche Fortpflanzung nur mithilfe von Regenwasser stattfinden. Dabei entwickelt sich auf dem feuchten Waldboden aus der Spore ein kleiner Vorkeim. Der Vorkeim sieht aus wie ein Herz und ist mit Wurzelfäden im Boden verankert. Er ist etwa so groß wie eine 1-Cent-Münze. An seiner Unterseite entwickeln sich die männlichen Schwärmer und die weiblichen Eizellen. Mit dem Regenwasser werden die Schwärmer zu den Eizellen bewegt. Die Befruchtung findet statt. Das ist die geschlechtliche Fortpflanzung. Aus den befruchteten Eizellen entwickeln sich neue Farnpflanzen. Beispiele für heimische Farne An schattigen, feuchten Plätzen im Wald wächst der Echte Wurmfarn ( B 3). Die Form der Wedel bezeichnet man als gefiedert. Sie werden 30 bis 160 cm lang. Der Echte Wurmfarn ist giftig. Er wurde früher gegen Würmer im Darm eingesetzt, daher kommt sein Name. Weil es immer wieder zu Vergiftungen kam, wird er heute nicht mehr verwendet. B 1 Farne haben auffällige Blätter, die Wedel. B 2 Sporenkapselhäufchen an der Unterseite eines Wedels B 3 Der Echte Wurmfarn Baumfarne bildeten vor 360 bis 280 Millionen Jahren den Großteil der Urwälder. Nach dem Absterben lagerten sie sich im Boden ab. Im Laufe von Millionen Jahren entstand daraus Steinkohle, die man lange zB zum Heizen verwendete. Dadurch gelangt Kohlenstoffdioxid in die Lufthülle der Erde und trägt zum Klimawandel bei. Daher sollte Steinkohle nicht mehr genutzt werden. Weißt du … Zusatzmaterial 29mt5v Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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