BioTOP 2, Schulbuch

99 Lebensräume Konkurrenz und ökologische Nische Konkurrenz bedeutet, dass unterschiedliche Lebewesen dieselben Ansprüche an zB einen Lebensraum haben. Damit sich ein Lebewesen gut entwickeln kann, sollte es wenig Konkurrenz, zB um Licht, Nahrung oder Nistplätze (Orte, wo Tiere ihre Nester haben), geben. Die Gesamtheit der Umweltbedingungen, die für das Überleben einer Art notwendig sind, ist die ökologische Nische. Tierarten, die im selben Lebensraum vorkommen, zeigen oft Unterschiede in der Lebensweise. Tiere, die unterschiedliche ökologische Nischen besetzen, machen einander weniger Konkurrenz. So ernährt sich zB der Kleiber von Insekten, die auf der Borke eines Baumes leben. Der Buntspecht hingegen ernährt sich von Insekten, die unter der Borke leben. Die Kohlmeise sucht in den Zweigen nach Nahrung ( B 2). Kleiber, Buntspecht und Kohlmeise besetzen unterschiedliche ökologische Nischen. Sie machen einander keine Konkurrenz bei der Nahrungssuche. Wer baut wo sein Nest? Die Nistplatzwahl der Vögel zeigt eindrucksvoll das Leben in den unterschiedlichen Stockwerken des Waldes. In jedem Stockwerk gibt es zahlreiche Insekten, Spinnen und pflanzliche Nahrung. Damit sich die Vögel bei der Nistplatzwahl weniger Konkurrenz machen, besetzen sie unterschiedliche ökologische Nischen. Der Fasan brütet in der Krautschicht am Boden, er ist ein Bodenbrüter. In der Strauchschicht haben Amseln und Singdrosseln ihre Nester. Sie fressen die Beeren der Sträucher und suchen vor allem am Boden nach Insekten und Würmern. Die Nachtigall und der Zilpzalp ( B 3) bauen ihre Nester nahe am Boden in dichtem Gebüsch. In der Schicht der Baumkronen klopft der Specht seine Bruthöhle in den Baumstamm. Er ist wie die Kohlmeise und der Kleiber ( B 4) ein Höhlenbrüter. Tote und hohle Baumstämme werden auch gerne vom Waldkauz als Bruthöhle angenommen. Am Baumstamm bauen Buchfink ( B 5) und Habicht ihre Nester auf geeigneten Ästen. Sie sind also Stammbrüter. Hoch in den Baumkronen bauen die Kronenbrüter wie Eichelhäher und Elster ihre Nester. B 3 Der Zilpzalp baut sein Nest nahe am Boden im Gebüsch. B 4 Der Kleiber ist ein Höhlenbrüter. B 5 Der Buchfink ist ein Stammbrüter. Zusammenfassung In einem intakten (= gesunden) Ökosystem herrscht ein ökologisches Gleichgewicht zwischen Produzenten, Konsumenten und Destruenten. Tiere, die unterschiedliche ökologische Nischen in Bezug auf Nahrung, Wohnort und Lebensweise besetzen, machen einander keine Konkurrenz. 1 Fertige ein Plakat an, das die Stockwerke des Waldes zeigt. Zeichne die Nistplätze der unterschiedlichen Vogelarten ein. Finde mehr über diese Vogelarten heraus, zB ihre Nahrung. Begründe anhand deiner Informationen die Wahl des Nistplatzes. 2 Recherchiere drei Käfer, die im Wald vorkommen und ergänze das Plakat mit ihnen. Mach mit Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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