einfach bio 1, Schulbuch

Mehr als die Hälfte aller Vogelarten sind Sperlingsvögel. Zu ihnen gehören auch die Singvögel wie Meisen, Finken, Drosseln und Schwalben. Es können zwar nicht alle Singvögel wirklich „singen“, aber sie alle haben kräftige, laute Stimmen. Lautsignale zur Verständigung Um diese lauten Töne erzeugen zu können, haben Singvögel einen zweiten Kehlkopf am unteren Ende der Luftröhre mit vielen Muskeln. Viele Singvögel haben melodische Gesänge oder Rufe. Einige, zum Beispiel Krähen und Raben, können nur krächzen. Alle Lebewesen tauschen untereinander Informationen aus. Vögel geben Informationen oft mit Lautsignalen weiter. Die Männchen zeigen im Frühjahr mit ihren Gesängen an, dass ein Revier bereits besetzt ist. Weil jedes Paar sein Revier hat, stören sich die Vögel nicht gegenseitig, haben genug Nahrung für den Nachwuchs und können in Ruhe ihre Jungen aufziehen. Außerdem locken sie Weibchen mit dem Singen in der Paarungszeit an. Männchen und Weibchen verständigen sich durch Rufe. So warnen sie sich auch gegenseitig vor Gefahren. Bestimmte Vogelarten beginnen zu einer bestimmten Tageszeit mit ihrem Gesang. Diese ungefähre zeitliche Abfolge von Vogelstimmen bezeichnet man „Vogeluhr“. So fängt z. B. der Hausrotschwanz schon 90 Minuten vor Sonnenaufgang zu singen an. Etwa zehn Minuten später setzt das Rotkehlchen ein. Informationsaustausch mit Sichtzeichen In der Paarungszeit bauen alle Singvögel ein Nest, worin das Weibchen nach der Paarung Eier legt. Während es die Eier ausbrütet, wird es vom Männchen mit Nahrung versorgt. Die Jungen kommen nackt und blind auf die Welt. Sie sind Nesthocker und werden von ihren Eltern gewärmt und gefüttert. Informationen werden aber nicht nur mit Lautsignalen, sondern auch mit Sichtzeichen ausgetauscht: Die Jungen haben einen kräftig rot oder gelb gefärbten Rachen. Beim Betteln nach Nahrung sperren sie ihre Schnäbel auf, so wird der Rachen sichtbar. Das löst bei den Altvögeln das Fütterungsverhalten aus. Je größer und je intensiver gefärbt der Rachen ist, desto mehr Futter erhält der Jungvogel. Nachdem die Jungen flügge (flugfähig) geworden sind, werden sie noch von ihren Eltern gefüttert, bis sie selbstständig sind. Junge Amseln beim Betteln nach Nahrung ihre Schnäbel auf. A1 Lade dir am besten im Frühling oder Sommer die App BirdNET oder die App Naturblick auf dein Handy. Wenn du einen Vogel singen hörst, mache eine kurze Aufnahme davon. Die App sagt dir dann, welchem Vogel die Stimme mit gewissen Wahrscheinlichkeiten zugeordnet werden kann. Vergleicht in der Klasse, in welcher Umgebung (Wald, Stadt, Felder, Industriegebiet, …) ihr die meisten Arten finden konntet. A2 Ergänze die Bildtexte. Ein Star zeigt mit seinem Gesang, dass das bereits besetzt ist. B1 B2 ➝ Arbeitsheft-Seite 43 Bio-Clip kk9h88 Arbeitsblatt 6k535c 98 Singvögel – Verständigung ist alles Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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