global 5. Geographie und Wirtschaftskunde, Schülerbuch

136 Fallbeispiel Wenn die Erde bebt Kompetenzorientierte Lernziele unterschiedliche Folgen von Naturereignissen aufgrund des sozialen und ökonomischen Gefüges beurteilen die Gefährdung durch Erdbeben erörtern Entstehung und Messung Erdbeben zählen zweifelsohne zu den dramatischsten Naturereignissen. Der sonst so sichere Boden verliert seine Stabilität und Gebäude stürzen ein oder werden schwer beschädigt. Aber wie kommt es dazu? Und warum treten sie immer wieder in den gleichen Regionen auf? Grundsätzlich entstehen Erdbeben durch eine plötzliche Energieentladung, die durch die Verschiebung von Kontinentalplatten aufgebaut wurde. Dabei können die beiden Platten aufeinander zuschieben (konvergieren), voneinander wegdriften (divergieren) oder aneinanderschleifen (transformieren) (M1). Diese langsame Bewegung baut Spannung auf, die irgendwann nicht mehr gehalten werden kann und sich plötzlich entlädt. Astenosphäre Platte Platte Platte Platte Platte Platte M1 Drei Arten von Kontinentaldrift Die Stärke von Erdbeben wird auf einer Richterskala gemessen, die logarithmisch angelegt ist. Ein um die Zahl 1 erhöhter Wert auf der Skala bedeutet demnach einen 10-fachen Ausschlag am Seismograph und eine 32-fache Energiefreisetzung. Der Seismograph registriert zwei Arten von Erschütterungen. Nach den Primärwellen (P) folgen in kurzem Abstand die Sekundärwellen (S), die die große Zerstörungskraft transportieren. Wenn man die Daten von mindestens drei Seismographen kombiniert, gibt der zeitliche Abstand Auskunft über die Bebentiefe, das Epizentrum und dessen Entfernung. Auch in Österreich treten regelmäßige Erdbeben auf. Obwohl sie Schäden an Gebäuden verursachen können, sind sie mit großen Katastrophenereignissen aber nicht vergleichbar (M3). M3 Fühlbare Erdbeben in Österreich bis 2011 Da die Epizentren von Erdbeben naturgemäß häufig (aber nicht immer) am Rande der Kontinentalplatten auftreten, ergibt sich eine Linie rund um den Pazifik, die besonders von Erdbeben betroffen ist. Man nennt diesen tektonisch aktiven Ring den Pazifischen Feuerring (M2). Aber auch zwischen anderen Platten treten vermehrt Erdbeben auf. Äquator Pinatubo Perugraben Puerto Rico-Gr. Marianengraben Philipp.-Gr. Kurilen-Gr. Aleutengraben Sundagraben Japan-Gr. Bonin-Gr. Kermadec-Graben Tonga-Graben Atacamagraben Mittelamerikan. Graben Mayon Krakatau Mt. Garibaldi Mt. St. Helens P a z i f i s c h e r F e u e r r i n g M2 Pazifischer Feuerring Auswirkungen Einstürzende Gebäude, berstende Gasleitungen und ausbrechende Feuer sind offensichtliche direkte Schäden von Erdbeben. Aber auch große Flutwellen können durch Erschütterungen entstehen und dramatische Folgen bewirken. Veränderungen im Landschaftsbild können Folgen für gesellschaftliche Strukturen verursachen. Ein starkes Erbeben im Dezember 1811 in New Madrid (USA) veränderte die Flussläufe des Mississippi und des Ohio, ließ neue Seen entstehen und gestaltete damit die Landschaft nördlich des heutigen Memphis nachhaltig um. Das Tohoku-Beben Das Beben in der japanischen Region Tohoku ist eines der bekanntesten Beben der jüngeren Geschichte. Vor allem durch seine großen Schäden am Atomkraftwerk Fukushima hat es traurige Berühmtheit erlangt. Vor Japan verläuft die Grenze der Eurasischen Platte, unter die sich die nach Westen wandernde Pazifische Platte schiebt. Dabei verhakt sich Gestein und gewaltige Spannungen entstehen. Am Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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