global 5. Geographie und Wirtschaftskunde, Schülerbuch

41 Geoökosysteme der Erde analysieren 1 Erklären Sie die räumliche Verteilung des Permafrosts in Österreich (M3). 2 Erläutern Sie die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf die Permafrostböden im alpinen Bereich sowie in den Permafrostgebieten der Arktis und Antarktis. 3 Begründen Sie die Bedeutung des Permafrosts. 4 Gestalten Sie eine Mind-Map zum Thema PermafrostMonitoring (Aufgaben, Vorteile, Maßnahmen, Tätigkeiten). Verwenden Sie dazu die Informationen aus dem Text und M4. { { } } Gletscher unter nahezu allen Bedingungen meist unter kalten Bedingungen unter nur sehr kalten Bedingungen Permafrost 0 23 46 km Maßstab 1:2 300000 M3 Permafrost in Österreich Dem Permafrost auf der Spur Die Materialseilbahn (…) befördert Passagiere über 1484 Höhenmeter steil hinauf zum 3106 Meter hohen Sonnblick. Dort installieren Techniker (…) Messstellen für Forschungsarbeiten zum Permafrost. Unten im Tal greifen Touristen zu ihren Ferngläsern. (…) 50 Meter unterhalb der Bergspitze (…) umwickeln die Monteure Kabelstränge mit Schaumgummi, kleben Temperaturmessfühler und Geophone an der Außenseite an. Der „Messwurm“ soll in die Plastikrohre des 20 Meter tiefen Bohrlochs versenkt werden. (…) Michael Staudinger, der Leiter der ZAMG in Salzburg, will zusammen mit Forschern aus Wien, Innsbruck und der Schweiz die Permafrostschichten untersuchen. Veränderungen im Boden sollen Aufschluss über die Auswirkungen des Klimawandels geben. Die Gipfelregion des Rauriser Sonnblicks liegt in der Permafrostzone, die in Nord-Nordwestlagen mit etwa 2 500 Metern beginnt, in Südlagen mit 2700 Metern. (…) Höhenlage, Sonneneinstrahlung, Hangneigung und Gesteinsmaterial sind entscheidend, wie tief Böden gefroren sind. Löst sich Permafrost auf, wird das Gestein locker und bricht weg. Im schlimmsten Fall als Bergsturz. Auch auf dem Sonnblick macht sich das bemerkbar: „Vor zwei Jahren hat sich herausgestellt, dass die Hausecke des Observatoriums in der Luft steht. Der Fels darunter hat sich wegbewegt, weil der Permafrost geschmolzen ist. Eine Säule des Gebäudes ist gebrochen“, sagt Geotechniker Andreas Knittel. Für das Forschungsvorhaben hoben Arbeiter drei Schächte aus. (…) Die Temperaturmessgeräte liefern in zwei Metern Abstand und bis aus 20 Metern Tiefe stündlich Daten an den Computer. Die Geophone werden die Wellenfortpflanzungsgeschwindigkeit messen. Eine künstlich angelegte Sprengung liefert dafür den Impuls. „Das wird uns zeigen, wo der Boden locker, felsig oder gefroren ist“, sagt Knittel. Um zu schauen, ob in der Permafrostschicht ein Eiskern wächst oder das Eis schmilzt, ob sich also der Boden hebt oder senkt, ist in einem der Schächte ein Sechsfach-Extensometer angebracht. „Das ist ein Gerät, mit dem man Längen und Erdbewegungen registriert. Hier wird stündlich auf Hundertstel Millimeter genau gemessen. (…) Diese Daten werden ein weiteres Puzzleteil sein, damit die Forscher ein genaueres Bild vom Klimawandel bekommen.“ (gekürzt nach: Salzburger Nachrichten, 28. 8. 2006, Ursula Kastler) M4 Permafrost Arbeitsheft S. 13 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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