143 Regionale Entwicklungspfade vergleichen 1 Recherchieren Sie die Vorgeschichte zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, insbesondere Informationen zum Euromaidan sowie zur völkerrechtswidrigen Annexion der Krim. Stellen Sie Ihre Ergebnisse in einer Timeline oder in einem kurzen Bericht dar. 2 Beurteilen Sie die Begründungen Putins für den Angriff auf die Ukraine im Vergleich zum Beschluss der UNO (M1). Beschreiben Sie, auch anhand von M2, Auswirkungen des Kriegs auf die Bevölkerung, die Infrastruktur und die Wirtschaftsleistung des Landes. 3 Recherchieren Sie, für welche Bereiche die in der Ukraine vorkommenden Schlüsselmaterialien (M3) genutzt werden. 4 Erörtern Sie, welche Vorteile und eventuell auch Nachteile durch einen Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union für beide Seiten entstehen könnten. 5 Diskutieren Sie in der Klasse, ob und wie der Rohstoffdeal (M4) zwischen den USA und der Ukraine die EUBeitrittsverhandlungen beeinflussen könnte. { } { { } Arbeitsheft S. 63 Wirtschaftsstandort Ukraine Das Land lässt sich wirtschaftlich grob in drei Bereiche einteilen: die Rostgürtelregionen mit zB Kohle-, Erdöl- und Erdgasvorkommen vor allem im Osten, die Dienstleistungs- und Technologieregionen in den großen Ballungszentren mit modernen Finanz-, Digital-, Transport- und Verkehrsdienstleistungen sowie die Agrarregionen. Kriegsbedingt sind auf Basis vorhandener Infrastruktur neue Industrien im Rüstungsbereich entstanden. Zudem verfügt die Ukraine über bedeutende Mengen an fossilen Rohstoffen, Erzreserven und Spezialmineralien, Seltene Erden und kritische Rohstoffe wie Titan (M3). Wasserkraftwerke, Kernkraftwerke und Wärmekraftwerke garantieren trotz Modernisierungsbedarfs eine leistungsfähige Energieversorgung. Windkraftanlagen, die in der Ukraine das größte Potenzial für erneuerbare Energiegewinnung ausmachen, sind derzeit großteils unter russischer Kontrolle bzw. zerstört. Die äußerst fruchtbaren landwirtschaftlichen Flächen sind in der globalen Ernährungswirtschaft von zentraler Bedeutung. Zu den wichtigsten Exportgütern zählen Getreide und Getreideerzeugnisse, pflanzliche Fette und Öle, Eisen und Stahl, Ölsaaten, metallurgische Erze sowie elektrische Geräte. Die russische Invasion führte zu Produktionsausfällen und zu einem deutlichen Rückgang der Exporte. (…) Kyjiw hatte zunächst gehofft, dass die USA im Gegenzug für einen bevorzugten Zugang zu den ukrainischen Bodenschätzen eine Sicherheitsgarantie zur Abwehr zukünftiger russischer Angriffe aussprechen würden. Washington lehnte dies jedoch ab. Das Ende April unterzeichnete Abkommen wurde dennoch als diplomatischer Erfolg für Kyjiw gewertet. Als Folge des Abkommens werden die USA und die Ukraine einen gemeinsamen Wiederaufbaufonds einrichten, in dessen Gremien Vertreter beider Seiten gleiche Stimmrechte haben. Die Gewinne werden vorerst ausschließlich in der Ukraine investiert. In dem Abkommen ist außerdem festgehalten, dass die Ukraine nichts für die Milliardenhilfen der USA seit der russischen Invasion im Februar 2022 zurückzahlen muss. Mögliche neue US-Militärhilfen werden als Beitrag zu dem Fonds angerechnet. (https://www.spiegel.de/wirtschaft/ukraine-parlamentratifiziert-rohstoffdeal-mit-den-usa-a-dad3d6ea-629d-49ad9632-45dff7b2aa54, 8.5.2025, abgerufen am 20.5.2025) M4 Rohstoffdeal zwischen den USA und der Ukraine beinhaltet gemeinsamen Wiederaufbaufonds M2 Trauer um einen 17-jährigen Schüler, der im April 2025 bei einem russischen Raketenangriff auf Kyjiw (Kiew) getötet wurde M3 Bodenschätze in der Ukraine: bekannte Lagerstätten von Schlüsselmaterialien für die Industrie (Stand: Februar 2025) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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