Abenteuer Lies den Text „Mit dem Frachtschiff nach Amerika: Wie sinnvoll ist langsam reisen für die Umwelt?“. Formuliere in deinem Heft anschließend mindestens fünf W-Fragen an den Text. Mit dem Frachtschiff nach Amerika: Wie sinnvoll ist langsam reisen für die Umwelt? Eine Frachtschiffreise nach Amerika, anstatt das Flugzeug zu nehmen. Das klingt nach Spaß und Abenteuer. Doch ist die langsame Variante wirklich umweltfreundlicher als die schnelle mit dem Flieger? Unsere Gastautorin hat es ausprobiert […]. Ich habe Zeit und ich will sie nutzen. […] Drei Klicks am Laptop und ich stoße auf die Seite von Langsamreisen, eine Agentur, die Frachtschiffreisen anbietet – also das Mitreisen auf einem Containerschiff. […] Mitte Januar stehe ich um zehn Uhr abends am Heck des Containerschiffs „Atlantic Sea. […] Wie still es ist. Ein paar Möwen kreischen, das ist alles. Rechts hieven kaum hörbar hochhaushohe Kräne im gelben Kegel der Flutlichter Container auf Schiffe. […] Es ist ergreifend schön und zugleich noch aufregender, als mit dem Flieger zu reisen. Ich komme mir vor wie die größte Abenteurerin aller Zeiten a […]. Über allem steht ein klarer weißer Vollmond – und davor steigt eine riesige Rauchsäule aus dem Schiffsschlot in den dunklen Nachthimmel auf. Das ist der Moment, in dem ich nachdenklich werde: Ist es das wirklich wert? b Nur, weil ich reisen will und nur, weil irgendwelche Menschen irgendwelche Güter kaufen wollen, die sie vielleicht gar nicht brauchen, wird so viel CO2 in die Luft gepustet? Allein die „Atlantic Sea“ hat vier Schwesternschiffe, die Woche um Woche die Route Europa – Nordamerika abfahren, um jeweils bis zu 3.850 Container und unzählige Autos, Landmaschinen, Wohnmobile oder Baumaschinen von A nach B zu bringen. Laut dem Verband Deutscher Reeder ist der gesamte Seehandel von rund 2,5 Milliarden Tonnen im Jahr 1970 auf mittlerweile 11,1 Milliarden Tonnen angewachsen. […] Eine Woche später erklärt mir Kapitän Piotr Kaminski, dass sein Containerschiff gar nicht so umweltfeindlich sei. Die „Atlantic Sea“ ist demnach keine drei Jahre alt und entspricht höchsten Standards: Der Ausstoß von Schwefeloxid gehe gegen Null, da diese Schadstoffe zuvor herausgefiltert würden. […] Sämtliche Abwässer, die an Bord entstehen, würden mithilfe von Bakterien behandelt, gefiltert und in angemessenem Abstand zur Küste ins Meer gespült. […]. „Wir achten sehr auf Mülltrennung, sonst gibt’s Ärger mit dem Käptn“, erklärt mir Steward Alvin. c […] Prof. Dr. Robert Sausen vom DLR [Forschungszentrum für Luft- und Raumfahrt, Anm.] sagt: „Durch die Wahl des Containerboots als Reisemittel verringert sich der CO2-Fußabdruck mindestens um den Faktor Hundert.“ […] Und dann folgt das Aber: Greenpeace weist darauf hin, dass die meisten Containerschiffe immer noch mit Schweröl fahren, was der umweltschädlichste Kraftstoff überhaupt sei. […] Ein großes Problem, das hierbei bei der Verbrennung entsteht, ist der Schwefelausstoß. Dem Schwefelproblem kann man jedoch bereits jetzt begegnen: mit einem so genannten Scrubber, der auch auf der „Atlantic Sea“ zum Einsatz kommt. Mit dieser Technologie wird Schwefel in den Abgasen in Form von Gips zurückgewonnen, der an Land deponiert werden kann. Allerdings ist der Einbau eines Scrubbers in Schiffen bisher nicht vorgeschrieben. […] Immer wieder kommt es [außerdem] […] zu Unfällen mit Walen – entweder würden sie durch die Schiffsschraube verletzt, oder im Ganzen überfahren. […] Für die Strecke Hamburg – Halifax zahlt man [übrigens] 1 300 Euro und ist zwei Wochen lang unterwegs. Quelle: Uta Caecilia Nabert: „Mit dem Frachtschiff nach Amerika“. Utopia 8.4.2019 (https://utopia.de/frachtschiffreisen- containerschiff-statt-flugzeug-umweltfreundlich-133085/, abgerufen am 11.02.2023) N 4 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 127 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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