12 Blütezeit des Rittertums Frankreich als Vorbild Ritter in Deutschland blickten zur Blütezeit des Rittertums nach Frankreich – wie auch das restliche Europa. Denn in Frankreich wurde erfunden, was vom 12. bis 14. Jahrhundert als schick galt. Französische Dichter beschrieben als Erste, was ein richtiger „Chevalier“, also ein Ritter, ist: wie er aussieht, wie er kämpft, wie er sich zu benehmen hat. Franzosen lasen alte britische Sagen und schrieben die Geschichte zu König Artus neu auf. Bald nahmen deutsche Schriftsteller wie Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach und Gottfried von Straßburg die französischen Abenteuerromane zum Vorbild für ihre Geschichten. 2 4 6 8 10 12 14 Trobadore und Minnesänger Singende Poeten, die umherzogen und auf den Burgen ihre Liebeslieder vortrugen – das waren die Trobadore (auch: Troubadoure). Sie kamen aus dem Süden Frankreichs und hatten überall großen Erfolg. Durch ihre Anregung begannen deutsche Dichter ebenfalls, Texte über schöne Frauen und die Liebe zu ihnen zu verfassen. Das höfische1 Publikum hörte ihnen gerne zu. Die sogenannte „Minnedichtung“ war erfunden. Um 1300 stand der Minnesang in voller Blüte. Auch viele Melodien und Tänze breiteten sich von Frankreich ausgehend in ganz Europa aus. 1 Damit sind z.B. die Personen an Fürstenhöfen gemeint. 2 4 6 8 10 12 Der deutsche Minnesänger Kraft I. von Toggenburg klettert zu seiner Dame auf den Turm (Codex Manesse 1305–1340) Sachtexte über die Ritterzeit – Informationen gewinnen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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