Treffpunkt Deutsch 3 - Deutsch Sprachlehre, Leseheft

Lesestrategien und Lesetechniken trainieren 7 Bilder durchsetzen in gewaltiger Weise den Alltag der Menschen und sind damit selbst „alltäglich“ geworden. Die Zusammensetzung von Bildern (z. B. bei der technischen Wiedergabe aus Pixeln) erfordert, dass es eine Betrachterin oder einen Betrachter gibt, der von einem bestimmten Standpunkt aus die einzelnen Bildpunkte als Bildeinheit wahrnimmt. Wer etwa zu dicht vor einem Fernsehapparat sitzt und das Fernsehbild betrachtet, sieht häufig nur die Zeilen und Bildpunkte; wer bei einem gedruckten Großplakat in der Stadt sehr nah vor der Plakatwand steht, sieht oft die einzelnen Rasterpunkte des Bilddrucks, während das Bild als Ganzes zunächst nur schwer erfasst werden kann. Bilder sind somit Gestaltungsmittel, die erst im Kopf der Betrachterin oder des Betrachters entstehen. 8 10 12 14 16 Schreibe in die Tabelle Wörter aus dem Text unter die jeweilige Wortart. Arbeite in deinem Heft. Substantiv Verb Adjektiv Artikel Präposition Junktion Hilfsverb Antik wahrnimmt gemaltes der vor während ist Textinhalte grafisch darstellen Medien verbreiten Der Buchdruck gilt im Allgemeinen als erste „Medienrevolution“, sodass viele metaphorisch von unserem Zeitalter als der „Gutenberg-Galaxis“ sprechen. Allerdings war der Druckvorgang ein höchst komplizierter Vorgang, und trotz mannigfaltiger technischer Weiterentwicklungen sind die Herstellung und Verbreitung von Druckwerken immer noch sehr aufwendig. Vergessen wird dabei oft, dass das Binden von Büchern oft komplexer ist als das Drucken selbst. N 1 […] Hauswirth ist Buchbinder, einer der letzten seiner Zunft. In seiner Werkstatt riecht es nach Holzleim. Schneidewerkzeuge liegen fein säuberlich aufgereiht neben halbfertigen Büchern. Daneben Zwirn, Pappe und Umschlagpapier in allen möglichen Größen und Farben. […] „Für ein schönes Buch nehme ich nur hochwertige Materialien“, sagt der 70-Jährige, greift in eine breite Schublade unter seiner Werkbank und holt einen kunstvoll verzierten Papierbogen hervor. „Mittlerweile werden nur noch wenige Bücher von Hand hergestellt. Wir Buchbinder sterben langsam aus.“ Per Hand dauert die Produktion eines einzigen Exemplars mehrere Tage. Die Seiten müssen mit Nadel und Faden zusammengenäht und geleimt werden. Über Nacht kommt dieser „Buchblock“ zum Trocknen in die Presse. Erst danach werden die Seiten im Einband befestigt und kunstvoll verziert. Jedes Buch komplett durchzulesen – das schafft Hauswirth natürlich nicht. „Aber ich schaue mindestens einmal kurz hinein“, erklärt der Buchbinder, „damit die Verzierungen auf Buchdeckel und Buchrücken auch zum Inhalt passen.“ Wenn es gewünscht wird, prägt er mit zuvor erhitzten, wenige Zentimeter hohen Buchstaben aus Messing einen Titel in das Leder. Oder fügt […] das Kapitalband hinzu, ein kleines, farbiges Bändchen, das an die Ober- und Unterkante des Buchrückens geklebt wird. Für eine solche Liebe zum Detail, wie sie Hauswirth antreibt, bleibt heute nur noch selten Zeit: Bücher werden fast ausschließlich von Maschinen gebunden. Kein Wunder – bei Auflagen von durchschnittlich 4000 Exemplaren müsste ein einzelner Mann lange an der Werkbank stehen. […] 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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