Die Forscherinnen erhoben Daten aus Studien zu verschiedenen Themen aus der Zeit von 2016 bis 2021. Die meisten davon stammten aus Ländern mit hohem Einkommen, wie Australien, England, Italien oder Kanada. Aber auch Studien aus Sri Lanka, Malaysia und Thailand waren darunter. 3 In den Studien fanden die Forscherinnen Hinweise darauf, dass die Unzufriedenheit über den eigenen Körper bei Jugendlichen stieg, je mehr Zeit sie auf den Social-Media-Plattformen verbrachten. Die Gründe dafür lagen laut den Forscherinnen in erster Linie an dem ständigen Vergleich mit anderen und der Verinnerlichung eines dünnen Körperideals. 4 Die britischen Forscherinnen kamen zu dem Schluss, dass der Konsum sozialer Medien – neben dem Einfluss auf die Psyche der Jugendlichen – auch einen ernstzunehmenden Risikofaktor darstellt, wenn es um die Entwicklung von Essstörungen geht. Eine Studie kam zu dem Ergebnis, dass fast 18 Prozent aus einer Gruppe Instagram-Follower des Hashtags #Fitspiration Gefahr liefen, eine Essstörung zu entwickeln. Dass der Konsum sozialer Medien das Risiko birgt, eine Essstörung zu entwickeln, kann auch Buchegger bestätigen. Sie stellt jedoch klar: „Nicht jeder Jugendliche birgt dabei das gleiche Risiko.“ Manchen mache die Konfrontation mit dem idealisierten digitalen Körperbild nichts aus. Andererseits seien aber nicht nur manche Jugendliche gefährdet. Auch Erwachsene können unter den Inhalten auf den sozialen Netzwerken leiden. 5 Wichtig sei, wie man auf das Risiko, das von den sozialen Medien ausgeht, reagiert. „Die Stärkung der Medienkompetenz wäre hier ganz wichtig, und zwar muss das schon früh beginnen“, erklärt sie. Wichtig sei, dass schon Kinder verstehen, warum etwas auf den sozialen Netzwerken angezeigt wird und warum sich bestimmte Inhalte von den Inhalten unterscheiden, die ein Freund sieht. Unterricht in Medienkompetenz sei einerseits in Schulen, andererseits aber auch in den Familien wichtig. 6 Sehr viel für das Selbstwertgefühl von Jugendlichen geschehe bereits in der Familie. Besonders wichtig sei dabei ein positives Umfeld, vor allem, was das Körperbild betrifft. „Das kann auch einfach nur sein, dass ein bisschen positiver über das Aussehen anderer geredet wird“, so Buchegger. 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 https://science.orf.at/stories/3218337/ (10.11. 2023, bearbeitet). 55 Texte zum Thema soziale Medien lesen und verstehen 5 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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