a) Lies den folgenden Text, der sich mit der in Übung 13 geschilderten Unfallgefahr auseinandersetzt. b) Markiere beim zweiten (!) Lesen die Schlüsselwörter. Wie lassen sich solche Unglücke verhindern? Einen Zaun um alle Bahnanlagen zu setzen, ist wegen der vielen Bahnhöfe und des riesigen Gleisnetzes schlichtweg nicht möglich. Angehörige verunglückter Kinder und Jugendlicher fordern genau das und geben sich nicht mit Warnschildern und Plakaten zufrieden. Eine Bahn-Sprecherin stellt aber klar: „Es ist verboten, Bahnanlagen zu betreten.“ Bahn und Bundespolizei sehen hauptsächlich einen Weg, damit weniger Menschen ihr Leben verlieren oder schwere Schäden ihrer Gesundheit davontragen: Aufklärung. „Das gemeinsame Ziel ist es, durch frühzeitige Information Unfälle zu verhindern.“ Unterschätzte Gefahr Viele Jugendliche unterschätzen die Gefahr durch Selfies auf Gleisen oder an vorbeirasenden Zügen sowie das Klettern auf stehenden Waggons. „Durch die Stromleitungen fließen bis zu 15 000 Volt. Da muss man nicht mal die Leitungen berühren, um einen Schlag zu bekommen mit lebensgefährlichen Folgen“, warnt Bastian Peter von der Deutschen Bahn. „Das sind 65-mal mehr als in der Steckdose zu Hause“, sagt auch die Sprecherin der Bundespolizei in Potsdam. Stromschläge passierten schon, wenn der Mindestabstand von 1,50 Meter nicht eingehalten werde. „Strom ist in der Lage, die Luft zu überspringen und auf einem Lichtbogen über den Körper zur Erde zu gelangen“, warnt die Bundespolizei in einem Flyer. Der menschliche Körper, der zu zwei Dritteln aus Wasser bestehe, sei dann der „leitende Gegenstand“. „Wer also glaubt, das Klettern auf Bahn-Waggons sei cool und ungefährlich, der irrt gewaltig“, heißt es. Und dennoch wird die Gefahr „in den meisten Fällen aus Unkenntnis oftmals völlig unterschätzt“, räumt die Sprecherin ein. Die Polizei weiß nur zu gut, dass Bahnanlagen und Eisenbahnwaggons „verlockende Aufenthaltsorte“ sind. Griffbereit ist das Handy. Es wird ein Selfie gemacht, das in sozialen Netzwerken wie Instagram hochgeladen wird. Dafür gibt es in der Regel viele Likes. „Diejenigen genießen dann mehr Ansehen“, sagt der Medienpsychologe Frank Schwab von der Uni Würzburg. Weil viele übers Handy Zeuge dieser waghalsigen Aktionen werden, führe das zu einem Statusgewinn. Doch mit Fotos und Selfies gefährden Kinder und Jugendliche nach Schwabs Auffassung nicht nur sich selbst: „Das führt dazu, dass die Idee Nachahmer findet.“ Gegensteuern könnten aber Freunde und Bekannte, wenn „andere die Selbstinszenierung uncool finden und eine andere Haltung einnehmen“. 15 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 https://www.sueddeutsche.de/leben/familie-selfie-auf-gueterwagen-jugendliche-unterschaetzen- die-gefahr-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-221004-99-998624 (10.11. 2023, gekürzt). 60 Texte zum Thema soziale Medien lesen und verstehen 5 ##Bild: https://www.istockphoto.com/de/ foto/gefahr-achtung-hochspannung-an-der-hackerbr%C3%BCcke-in-m%C3%BCnchen-2015-gm49700 2018-78881637?phrase=hochspannung+bahn&searchscope=image%2Cfilm## Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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