querdenken 2, Schulbuch

25 Alte Kulturen Die Entwicklung der Schrift | extra Schrift ist für uns heute eine Selbstverständlichkeit. Sicher ist dir schon aufgefallen, dass es ganz unterschiedliche Schriften auf der Welt gibt. Nicht jeder Mensch kann jede Schrift problemlos lesen. Einige historische Schriften kann sogar bis heute niemand entziffern. Menschen wollten vermutlich immer schon miteinander kommunizieren. Dazu bedienten sie sich zunächst der gesprochenen Sprache. Irgendwann wollten sie Informationen für längere Zeit bewahren. Sie begannen, einfache Bilder an Felswände zu zeichnen (Höhlenmalereien). Diese Bilder bedeuteten, was sie darstellten. War ein Fisch aufgezeichnet, stand dies für „Fisch“. Allerdings veränderten sich diese einfachen Bilderschriften im Lauf der Zeit. Die Bilder hatten immer weniger mit konkreten Gegenständen zu tun. So waren die ersten Schriftzeichen entstanden. PP Sumerer: Volk, das im 3. Jt. v. Chr. in Mesopotamien lebte PPMesopotamien (Zweistromland): zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris, heute Irak PPPapyrus: aus der Papyruspflanze hergestelltes Beschreibmaterial, Vorläufer unseres Papiers Antike phönizische Schrift PPPergament: aus Tierhaut hergestelltes Beschreibmaterial, Vorläufer unseres Papiers Herstellung von Papyrus PPPhönizier: Seefahrer- und Handelsvolk zur Zeit der Antike O S. 50, Ü1 A2 • Betrachte die Abbildungen und benenne Gemeinsamkeiten und Unterschiede der gezeigten Schriften. • Erkläre den Begriff „Schrift“ in einigen Sätzen. (AW) Keilschrift Hieroglyphen Griechisch Lateinisch Frühe Schriften Als eine der ersten Schriften gilt die Keilschrift der Sumerer in Mesopotamien, in der zunächst ein Bild, später ein Zeichen für ein Wort stand. Man ritzte die einzelnen Zeichen in Stein oder drückte sie mit einfachen Holzstäbchen in Ton. Etwa zur selben Zeit schrieben die Ägypter ihre Hieroglyphen auf Papyrus oder schnitten sie in Stein. Diese Schriftzeichen konnten für ein Wort, eine Silbe oder einen Buchstaben stehen. Sie konnten aber auch die Bedeutung anderer Zeichen erläutern. Beide Schriften waren sehr kompliziert, weil sie eine große Anzahl unterschiedlicher Zeichen benötigten. Deshalb war der Beruf des Schreibers hoch angesehen. Die Phönizier entwickelten eine einfachere Schrift mit nur 22 Zeichen, die für Konsonanten (Mitlaute) standen. Sie gilt als die Mutter verschiedener heutiger Alphabete. Die Griechen ergänzten die phönizischen Zeichen um solche für Selbstlaute und deuteten manche Zeichen um. Unser Begriff „Alphabet“ stammt übrigens von den ersten beiden Buchstaben der griechischen Schrift – Alpha und Beta. Die lateinische Schrift geht auf das griechische Alphabet zurück. Sie fand im Römischen Reich Verbreitung. Heute wird sie in etwa 60 Ländern der Welt verwendet, so auch für die deutsche Schriftsprache. Im römischen Weltreich war es durchaus üblich, dass Frauen und Männer lesen und schreiben konnten. Geschrieben wurde beispielsweise auf Wachs, Pergament oder Stein. Durch die Erfindung des Buchdrucks gegen Ende des Mittelalters wurde die Schrift einer größeren Leserschaft zugänglich gemacht und immer mehr vereinheitlicht. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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