querdenken 2, Schulbuch

36 Alte Kulturen Die Zeit der Römischen Republik Über die Anfangsjahre der Stadt Rom wissen wir wenig. Der Überlieferung nach wurde der letzte etruskische König 509 v. Chr. aus Rom vertrieben. In der Zeit der Neuordnung wurde das Königtum durch die Republik abgelöst. Die Staatsgeschäfte führten nun zwei Konsuln, die von der Volksversammlung gewählt wurden. Der Senat („Ältestenrat“) bestand aus etwa 300 ehemaligen Beamten und Adeligen (Patrizier) und beriet die Konsuln. Der Kampf um politische Gleichberechtigung: Aufstand der Plebejer Anfänglich konnten nur wohlhabende Patrizier hohe politische Ämter ausüben. Das einfache Volk, die Plebejer (nichtadelige, aber freie Bürger Roms), war davon ausgeschlossen. In mehreren Ständekämpfen erstritten sich die Plebejer mehr politische Rechte und den Zugang zu allen Staatsämtern. In diesem Zusammenhang spielten die zahlreichen Kriege Roms eine besondere Rolle. Die Patrizier waren bei der Kriegsführung nämlich auf die Unterstützung der Plebejer angewiesen. Diese forderten im Gegenzug mehr politische Rechte. Erste Erfolge gab es kurz nach der Gründung der Republik, als die Plebejer eigene Vertreter wählen durften. Die sogenannten Volkstribune hatten ein Einspruchsrecht (Vetorecht) gegen Maßnahmen und Beschlüsse der patrizischen Amtsinhaber. Durch den sozialen Aufstieg einiger reicher Plebejerfamilien bildete sich in Rom eine neue Oberschicht heraus, die bis zum Ende der Republik fast alle wichtigen Ämter unter sich aufteilte. Die Volksversammlung setzte sich aus Patriziern, Plebejern und Rittern zusammen. Sie wählte die obersten Beamten und stimmte über Krieg und Frieden ab. Diese Versammlung bestand aber nur aus Männern, denn in Rom hatten Frauen aller Gesellschaftsschichten keine politischen Rechte. Kanaldeckel in Rom, Foto, 2001 ››S.P.Q.R. steht für Senatus Populusque Romanus (lat.) und bedeutet „Senat und Volk von Rom“. Der Schriftzug war das Hoheitszeichen des antiken Rom. Noch heute ist er im Stadtbild von Rom zu sehen. O Gesetze, Regeln, Werte, S. 63 PPRepublik: lat. „res publica“, bedeutet „öffentliche Sache“; die Republik ist eine Staatsform, bei der die Regierenden für eine bestimmte Zeit vom Volk gewählt werden PPPatrizier: kommt vom lat. Wort „patres“ und meint „Väter“ oder „Vorfahren“ PPPlebejer: kommt vom lat. Wort „plebs“; bedeutet „Menge“ oder „Volk“ Senat ca. 300 ehemalige Beamte und Adelige ernennt in Notzeiten auf 6 Monate Volksversammlung der römischen Bürger (Patrizier, Ritter, Plebejer), wählt und beschließt Gesetze 1 Diktator 2 Zensoren Aufseher über Sitten und Zusammensetzung von Senat und Stimmbezirken wählt alle 5 Jahre wählt für 1 Jahr 2 Konsuln Oberste Gewalt Prätoren Gerichtsbeamte, Stellvertreter der Konsuln Quästoren Verwalter der Staatskasse Ädilen Marktaufseher Schematische Darstellung des römischen Wahlsystems Das Prinzip der Ämtervergabe Römische Beamte wurden meist auf ein Jahr und ohne Möglichkeit zum Wiederantritt gewählt. Alle Ämter wurden von mindestens zwei Personen bekleidet. Davon ausgenommen war nur der Diktator, der in Krisenzeiten auf Vorschlag des Senats für sechs Monate ernannt wurde. M6 A15 • Beschreibe mithilfe des Schaubildes die Aufgaben der jeweiligen Ämter. • Nimm Stellung dazu, dass Ämter jeweils nur für ein Jahr vergeben wurden und mehrere Personen gleichzeitig ein Amt ausübten. (HMK, PUK) Nur zu Prüfzw cken – Eigentum des Verlags öbv

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