Alles Geschichte! 7, Schulbuch

111 Korea-Krieg (1950–1953) Korea war nach Kriegsende 1945 in zwei Besatzungszonen geteilt. Der Norden wurde von einer kommunistischen Regierung unter sowjetischem Einfluss verwaltet, der Süden stand unter dem Einfluss der USA. Beide Teile erhoben Anspruch auf das ganze Land, es kam immer wieder zu Kämpfen an der Grenze. 1950 überfiel die nordkoreanische Armee den Süden. Die UNO verurteilte Nordkorea als Aggressor und beschloss eine Militärintervention (das war möglich, weil die Sowjetunion die Sitzungen des UN-Sicherheitsrates boykottierte und kein Veto einlegen konnte). Unter der Führung der USA wurden Truppen zur Gegenoffensive entsandt, Nordkorea wurde zurückgedrängt. Der Krieg endete 1953 und brachte keine Veränderung der Staatsgrenzen. Es wurde kein offizieller Friedensvertrag geschlossen, lediglich ein Waffenstillstand ist wirksam. Der Krieg kostete mindestens 4 Millionen Bewohner/innen Koreas das Leben. Viele Kriegsverbrechen sind bis heute nicht aufgearbeitet. Die Kuba-Krise 1962 führte die Kuba-Krise die Welt kurz an den Rand eines Atomkrieges, als amerikanische Aufklärungsflugzeuge Stellungen von sowjetischen Mittelstreckenraketen auf Kuba entdeckten. Diese Raketen hätten innerhalb weniger Minuten Großstädte in den USA erreichen können. Kuba war seit Ende des 19. Jh. von den USA abhängig und war ein wichtiger Zuckerlieferant. 1959 stürzte der kommunistische Rebellenführer Fidel Castro den US-freundlichen Diktator Fulgencio Batista und errichtete einen sozialistischen Staat, der mit der Sowjetunion verbündet war. Mit Castros Zustimmung ließ Nikita Chruschtschow, Stalins Nachfolger, Atomraketen auf Kuba stationieren. US-Präsident John F. Kennedy reagierte mit einer Seeblockade und drohte mit einem Angriff auf Kuba, falls die Sowjetunion die Raketen nicht abtransportieren würde. Die Lage war bedrohlich, doch nach 13 Tagen geheimer Verhandlungen konnte der Konflikt durch ein Einlenken beider Seiten beigelegt werden. Chruschtschow ließ die Raketen abbauen. Die USA verzichteten auf eine Invasion Kubas und zogen im Gegenzug amerikanische Atomraketen aus der Türkei ab, was zunächst aber geheim blieb. Nach der Kuba-Krise kam es zu einer kurzfristigen Entspannungspolitik, der so genannten „friedlichen Koexistenz“. Auch eine direkte Telefonverbindung zwischen dem Weißen Haus und dem Kreml wurde eingerichtet. Die Stellvertreterkriege wurden jedoch fortgeführt. M6: Franklin: „K-to-K ’Hot-Line‘ to be installed“. Karikatur, 1963 Eskalation und Entspannung Bis zum Ende des Kalten Krieges wechselten sich Phasen der Annäherung, in denen gegenseitige Abrüstungsverträge unterzeichnet wurden, mit „heißen“ Phasen ab, in denen eine Konfrontation drohte. Wichtige Meilensteine der Deeskalation waren 1969 und 1979 die SALT-Abkommen (Strategic Arms Limitation Talks), welche eine Begrenzung der Nuklearwaffen vorsahen. Neben Abrüstungsgesprächen war man auch um eine politische Annäherung bemüht. 1990/91 endete der Kalte Krieg mit der Auflösung des Ostblocks und der Sowjetunion (s. S. 115 und S. 119). Jetzt bist du dran: 1. Erkläre anhand der Karte M1 die „Teilung“ der Welt. 2. Erläutere, wie die USA wirtschaftlich und politisch vom Wiederaufbau in Europa profitierten, und erstelle eine Liste möglicher Motive für die Wirtschaftshilfe. 3. Vergleiche die in den Reden M2 und M4 dargelegten Standpunkte hinsichtlich Rhetorik, Argumentationslinien, Adressaten. 4. Analysiere die Karikatur M6. 5a. Diskutiere, ob das „Gleichgewicht des Schreckens“ dabei half, dass der Kalte Krieg nicht in einem Weltkrieg eskalierte. Beziehe M5 mit ein. 5b. Bewerte, inwiefern das Konzept des „Gleichgewicht des Schreckens“ auch heute noch Gültigkeit hat. Stütze deine Argumentation mit einem Beispiel. 6. Recherchiere im Internet, welche Auswirkungen die Atomtests auf das Bikini-Atoll hatten/haben. Schreibe dazu einen kurzen Zeitungsartikel und finde eine passende Überschrift. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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