Alles Geschichte! 7, Schulbuch

146 3.9 Entwicklungszusammenarbeit und Entwicklungspolitik Schon zu Beginn der Dekolonisation begannen die Industriestaaten der Welt die neuen Staaten der ehemaligen Kolonien finanziell zu unterstützen. Diese Maßnahmen wurden zunächst als Entwicklungshilfe bezeichnet. Dahinter standen jedoch vielfach strategische Überlegungen des Kalten Krieges. Die USA wollten damit die neuen Staaten vom kommunistischen Einfluss abschirmen. Kritik an der Entwicklungshilfe Die Kolonialmächte der Neuzeit waren davon überzeugt, dass sie auf einer höheren Entwicklungsstufe stehen als die von ihnen kolonisierten Länder. Die Vorstellung, dass die politischen und wirtschaftlichen Systeme sowie die Werte der westlichen Welt die Norm darstellt, nach der andere Völker und Kulturen gemessen werden, beeinflusste anfänglich die Entwicklungshilfe. Erklärung über das Recht auf Entwicklung der Generalversammlung der Vereinten Nationen vom 4. Dezember 1986 Art. 1 Das Recht auf Entwicklung ist ein unveräußerliches Menschenrecht, kraft dessen alle Menschen und Völker Anspruch darauf haben, an einer wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und politischen Entwicklung, in der alle Menschenrechte und Grundfreiheiten voll verwirklicht werden können, teilzuhaben, dazu beizutragen und daraus Nutzen zu ziehen. M2: Online auf: https://nachhaltig-entwickeln.dgvn.de (28.4.2025). ZIELE VERÄNDERN UNSERE WELT M1: Ziele für die nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 der UNO. Poster, 2016 Die Entwicklungszusammenarbeit Mit der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro 1992 wandelte sich die bisher verfolgte Politik in Richtung Nachhaltigkeit und Partnerschaftlichkeit. Bei dieser Entwicklungszusammenarbeit wird die Gleichberechtigung der Geber- und Empfängerländer betont. So können Projekte an das jeweilige Land mit seiner spezifischen Landschaft und der Kultur und Religion der Menschen angepasst werden. Die Hilfe zur Selbsthilfe steht im Mittelpunkt. Human Development Index (HDI) Die UNO veröffentlicht seit 1990 jährlich einen Bericht über die menschliche Entwicklung (Human Development Index, HDI). Die Entwicklung wird durch statistische Kenngrößen der einzelnen Länder mit einem globalen Index für die menschliche Entwicklung berechnet. Der HDI berücksichtigt neben dem Bruttonationaleinkommen pro Kopf auch die Lebenserwartung bei der Geburt sowie die durchschnittliche und voraussichtliche Dauer der Ausbildung (Schulbesuchsdauer). Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy MjU2NDQ5MQ==