161 In einer Demokratie dienen Medien dazu, auf gesellschaftliche und politische Ereignisse aufmerksam zu machen, diese zu thematisieren und zu kommentieren. Medien sind an der politischen Meinungsbildung der Bevölkerung beteiligt. Als traditionelle Medien gelten Zeitungen, Zeitschriften, Radio und Fernsehen. Als Neue Medien werden die über das Internet genutzten Formen bezeichnet, wie z. B. soziale Netzwerke, Videoplattformen, E-Mail-Newsletter, Podcasts und Weblogs. Medien können genutzt werden, um selbst politische Meinungen und Anliegen an die Öffentlichkeit zu bringen. Der Soziologe Zygmunt Bauman über Social Media (2016) […] einen echten Dialog zu führen bedeutet nicht, mit gleich denkenden Menschen zu sprechen. Soziale Medien lehren uns keinen Dialog, weil es dort so einfach ist, Kontroversen zu vermeiden ... Aber die meisten Menschen verwenden soziale Medien nicht, um sich mit anderen zu verbinden, um ihren Horizont zu erweitern, sondern ganz im Gegenteil um sich eine Komfortzone zu schaffen, in der die einzigen Geräusche, die sie hören, die Echos ihrer eigenen Stimme sind, in der die einzigen Dinge, die sie sehen, die Spiegelungen ihres eigenen Gesichts sind. M1: In: El Pais, 25.1.2016. Online auf: https://english.elpais.com (14.7.2024). Achtung! Das Internet vergisst nicht Inhalte, wie Bilder oder Postings, die im Internet veröffentlicht wurden, sind kaum wieder vollkommen zu löschen. Deshalb ist es wichtig, sensible Daten nicht zu teilen und sich respektvoll und verantwortungsvoll zu verhalten. Manche Organisationen und Firmen haben dazu eigene Verhaltensregeln aufgestellt. Die Netiquette regelt die Kommunikation und den Umgang miteinander im Internet sowie auf sozialen Netzwerken. Trotz solcher Richtlinien kommt es immer wieder zu sogenannten Hasspostings, die sich durch provozierende und aggressive Inhalte auszeichnen. In vielen Fällen erfüllen sie rechtliche Straftatbestände, wie z. B. üble Nachrede. 2021 wurde in Österreich ein Gesetz zum effektiveren Schutz vor Hasspostings im Internet eingeführt. Einige wichtige Netiquette-Regeln • Bevor eine Nachricht verschickt wird: Durchatmen, etwas Zeit vergehen lassen und vor dem Absenden noch einmal durchlesen! • Würde man das Geschriebene auch einem Menschen direkt ins Gesicht sagen? Wenn nein, dann nicht abschicken. […] • Höflich und respektvoll bleiben! • Beleidigungen und Beschimpfungen sind tabu. • Auf Urheberrechte und andere gesetzliche Regelungen achten! M2: Medienkindergarten: Netiquette 4.0 – Verhalten im Internet und in der digitalen Kommunikation. Online auf: https://medienkindergarten.wien (15.7.2024). Jetzt bist du dran: 1. Diskutiere anhand von M1, inwiefern sich soziale Medien zur Verbreitung von politischen Anliegen eignen. 2. Gestalte anhand der Anleitung und der in M2 angeführten Verhaltensregeln ein Posting zu einem Anliegen deiner Wahl. 4.6 Die eigene politische Meinung in Medien vertreten: Was ist zu beachten? Medien nutzen, um eigene politische Meinungen und Anliegen zu verbreiten (z. B. über Leserbriefe, Postings) Um eigene politische Meinungen und Anliegen zu verbreiten, gibt es die Möglichkeit, Leserbriefe in Print- oder Onlinemedien oder Postings auf sozialen Medien oder anderen Plattformen zu veröffentlichen. Medien nutzen, um deine politische Meinung oder dein Anliegen zu verbreiten – so gehst du vor: − Suche dir ein entsprechendes Medium/eine entsprechende Plattform, um deine Meinung mitzuteilen. − Informiere dich über die Publikationsrichtlinien des Mediums/der Plattform. − Verfasse deinen Text dem Medium entsprechend. So muss ein Leserbrief andere Anforderungen erfüllen als ein Posting im Internet. − Achte auf deine Ausdrucksweise! (Klarheit, nicht feindselig …) − Denke auch immer daran, dass alle Daten im Internet gespeichert werden, poste nur Beiträge, über die du nachgedacht hast und die du wirklich vertreten kannst. KOMPETENZTRAINING Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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