Alles Geschichte! 7, Schulbuch

169 In den 1990er-Jahren machte die Einführung von Billigfluggesellschaften Kurz- und Fernreisen auch für weniger wohlhabende Gesellschaftsschichten möglich. Hinzu kommt, dass durch das Internet immer mehr Menschen Reiseziele online recherchieren und buchen können. Urlaube finden bei vielen Menschen nun häufiger und dafür kürzer statt (z. B. Wellnessurlaub, Städtetrip). Heutige Trends in der Tourismusbranche sind Extremurlaube, Abenteuerreisen und Fernreisen. In Zeiten des Klimawandels gibt es jedoch auch in der Reisebranche ein Umdenken. Der sogenannte sanfte Tourismus bedeutet naturnahes, authentisches und nachhaltiges Reisen. „We love to entertain you!“ Der Besuch von Opern, Theatern, Tanzlokalen und Vergnügungsparks gehörte schon lange zu den beliebten Freizeitaktivitäten. Die Arbeiter/innenbewegungen hatten zum Ziel, auch finanziell benachteiligten Bevölkerungsschichten den Zugang zu Bildungs- und Freizeiteinrichtungen zu ermöglichen. Es entstanden Volksbibliotheken, Kulturveranstaltungen, Sportvereine und öffentliche Bäder. Jahrmärkte mit Karussells stellen Frühformen der modernen Vergnügungs- und Themenparks dar. Um 1900 gingen erstmals Achterbahnen in Betrieb, heute gibt es ganze Parkkomplexe, die sich auf immer spektakulärere Fahrten für Adrenalinsuchende spezialisieren. Vor allem an den Rändern der Großstädte entstanden große Einkaufszentren. Sie bieten oftmals nicht nur Geschäfte, sondern auch Restaurants und Kinos an, um Besucher/ innen anzulocken. Der „Einkaufsbummel“, heute „Shopping“, wurde zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung. Rolle der Medien Ein wichtiger Bestandteil für das Funktionieren einer Konsumgesellschaft sind die Medien. Werbung ist heutzutage auf allen Informations- und Unterhaltungskanälen zu finden. Sie erweckt in den Menschen den Wunsch nach Produkten und Erlebnissen, die nur durch Konsum befriedigt werden können. Die bedeutendsten Medien waren bis in 1950er-Jahre das Kino und der Rundfunk. In den 1960er-Jahren wurden diese schließlich durch das Fernsehen als Massenmedium abgelöst. Weiterer wichtige Einschnitte waren die Massenproduktion des Computers und die Etablierung des Internets in den 1980er- und 1990er-Jahren, was das Konsumieren orts- und zeitunabhängig machte (z.B. Online-Shopping). Kritik Heute wird oft davon gesprochen, dass wir in einer „Überflussgesellschaft“ leben. Gerade deshalb stellen immer mehr Menschen ihr persönliches Konsumverhalten in Frage. Werbekampagnen (z.B. Greenwashing, CO2-Neutralität) und Boykottbewegungen seitens der Käufer/innen beeinflussen unser Konsumverhalten heute. M3: Unbekannt: Werbung für AEG-Elektroherde, Deutschland, 1951 Jetzt bist du dran: 1. Lies die Quelle M1. Recherchiere, in welchen Ländern die Menschen mehr bzw. weniger gesetzliche Urlaubstage als in Österreich haben. Beziehe auch die gesetzlichen Feiertage in deine Berechnungen mit ein. 2a. Beschreibe und analysiere die Karikatur M2 auf Grundlage des Autorentextes. 2b. Mache Vorschläge, wie wir als Gesellschaft gegen Lebensmittelverschwendung vorgehen können. 3. Analysiere M3. Gehe dabei besonders auf die Darstellung des Frauenbildes ein. Recherchiere heutige Werbeplakate zu Küchenelektrogeräten und vergleiche sie mit M3. 4. Überprüfe, ob dein eigenes Reiseverhalten als „nachhaltig“ bezeichnet werden kann. 5. Erörtere, inwiefern wir als Verbraucherinnen und Verbraucher in der Verantwortung stehen, mit unserem Konsum zur Nachhaltigkeit beizutragen. Mache konkrete Vorschläge, wie wir bewusst konsumieren können. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy MjU2NDQ5MQ==