Alles Geschichte! 7, Schulbuch

MATURATRAINING 188 Maturaaufgabe 2: Jugendpolitik im Nationalsozialismus Aufgabenstellungen 1. Fasse die Jugendpolitik der Nationalsozialisten in Bezug auf Jungen und Mädchen zusammen. (Reproduktion) 2. Analysiere aus dem Auszug von Hitlers Rede an die Hitlerjugend (M1) die verwendete Sprache in Bezug auf die geforderten körperlichen und charakterlichen Eigenschaften der Jugend. (Transfer) 3. Interpretiere die Rede M2 vor dem Kontext der NS-Jugendpolitik. Gehe darauf ein, wie Hitler sich eine Erziehung vorstellt und bei wem die Verantwortung dafür liegen soll. (Reflexion) 4. Stelle dar, welche langfristigen Ziele der Nationalsozialisten durch diese Jugendpolitik unterstützt werden sollten. (Reflexion) Materialien (M) Adolf Hitler über die deutsche Jugend (1935) Deutsche Jugend! Zum dritten Male seid ihr zu diesem Appell angetreten, über 54.000 Vertreter einer Gemeinschaft, die von Jahr zu Jahr größer wurde. Das Gewicht derer, die ihr in jedem Jahre hier verkörpert, ist immer schwerer geworden. Nicht nur zahlenmäßig, nein, wir sehen es: wertmäßig. Wenn ich mich an den ersten Appell zurückerinnere und an den zweiten und diesen heutigen damit vergleiche, dann sehe ich dieselbe Entwicklung, die wir im ganzen anderen deutschen Volksleben heute feststellen können: Unser Volk wird zusehends disziplinierter, straffer und strammer, und die Jugend beginnt damit. Das Ideal des Mannes auch in unserem Volk ist nicht immer gleich gesehen worden. Es gab Zeiten, sie liegen scheinbar weit zurück und sind uns fast unverständlich, da galt als Ideal des jungen deutschen Menschen der sogenannte bier- und trinkfeste Bursche. Heute, da sehen wir mit Freude nicht mehr den bier- und trinkfesten, sondern den wetterfesten jungen Mann, den harten jungen Mann. Denn nicht nur darauf kommt es an, wieviel Glas Bier er zu trinken vermag, sondern darauf, wieviel Schläge er aushalten, nicht darauf, wieviele Nächte er durchzubummeln vermag, sondern wieviele Kilometer er marschieren kann. Wir sehen heute nicht mehr im damaligen Bierspießer das Ideal des deutschen Volkes, sondern in Männern und Mädchen, die kerngesund sind, die straff sind. Was wir uns von der deutschen Jugend der Zukunft wünschen, ist etwas anderes, als was die Vergangenheit sich gewünscht hat. Wir müssen einen neuen Menschen erziehen. In unseren Augen da muß der deutsche Junge der Zukunft schlank und rank sein, flink wie Windhunde, zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl. Wir müssen einen neuen Menschen erziehen, auf daß unser Volk nicht an den Degenerationserscheinungen der Zeit zugrunde geht. M1: Parteitag der Freiheit: Rede Hitlers an die Hitlerjugend während des Reichsparteitags in Nürnberg am 14. September 1935, S. 182–183 (alte RS). Adolf Hitler über die deutsche Jugend (1938) Diese Jugend, die lernt ja nichts anders als deutsch denken, als deutsch handeln. Und wenn diese Knaben mit zehn Jahren in unsere Organisationen hineinkommen, und dort nun zum ersten Mal überhaupt eine frische Luft bekommen und fühlen, dann geben wir sie erst recht nicht zurück in die Hände unserer alten Klassen- und Standeserzeuger. Sondern dann nehmen wir sie sofort in die Partei, in die Arbeitsfront und so weiter. Und wenn sie dort zwei Jahre oder eineinhalb Jahre sind und noch nicht ganze Nationalsozialisten geworden sein sollten, dann kommen sie in den Arbeitsdienst und werden dort wieder sechs oder sieben Monate geschliffen. Und wenn sie dann nach zwei oder drei oder vier Jahren zurückkehren, dann nehmen wir sie, damit sie auf keinen Fall rückfällig werden, sofort wieder in SA, SS und so weiter. Und sie werden nicht mehr frei ihr ganzes Leben. M2: „Reichenberger Rede“ Hitlers an die Hitlerjugend am 02. Dezember 1938, in: Schepping: „Menschen seid wachsam“, 1993, S. 8. Begriffe: Bierspießer: Trinkfreudige Leute Kruppstahl: In Deutschland produzierter Stahl der Friedrich Krupp AG. Arbeitsfront: Einheitsverband der Arbeitnehmer und Arbeitgeber im Deutschen Reich Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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