Alles Geschichte! 7, Schulbuch

83 Luftkrieg um Großbritannien Großbritannien war nun der einzige handlungsfähige Gegner des Deutschen Reiches. Hitlers Friedensangebote wurden vom britischen Premierminister Winston Churchill abgelehnt. Im Sommer 1940 begann der Luftkrieg (engl. The Blitz) der Wehrmacht gegen Großbritannien. Viele britische Städte wurden schwer beschädigt, das Stadtviertel Coventry in London nahezu zerstört. Doch nach hohen Verlusten für die deutsche Luftwaffe mussten die Pläne zur Eroberung Großbritanniens im Frühjahr 1941 aufgegeben werden. Es war die erste Niederlage Hitlers. „Blitzkrieg“ auf dem Balkan 1940 trat Italien an der Seite des Deutschen Reiches in den Krieg ein. Italienische Truppen marschierten in Griechenland ein, unterlagen aber. Hitler griff mit den verbündeten Staaten Ungarn, Rumänien und Bulgarien auf dem Balkan ein. Im April 1941 besiegte die Wehrmacht innerhalb von zehn Tagen die jugoslawische Armee. Jugoslawien wurde geteilt: Das östliche Slowenien (die ehemalige Untersteiermark) wurde ins Deutsche Reich eingegliedert, der westliche Teil und Dalmatien fielen an Italien. Serbien kam unter deutsche Militärverwaltung. Kroatien wurde ein selbstständiger faschistischer Staat. Schon drei Tage nach Jugoslawien kapitulierte auch Griechenland. Angriff auf die Sowjetunion Obwohl es zwischen Deutschland und der Sowjetunion einen Nichtangriffspakt gab, marschierte die Wehrmacht am 22. Juni 1941 in die Sowjetunion ein, um „Lebensraum im Osten“ zu erobern (s. S. 67). Befehlshaber der Panzergruppe 4, Generaloberst Hoepner, zur bevorstehenden Kampfführung im Osten, vom 2. Mai 1941 Der Krieg gegen Russland ist ein wesentlicher Abschnitt im Daseinskampf des deutschen Volkes. Es ist der alte Kampf der Germanen gegen das Slawentum, die Verteidigung europäischer Kultur gegen moskowitisch-asiatische Überschwemmung, die Abwehr des jüdischen Bolschewismus. Dieser Kampf muss die Zertrümmerung des heutigen Russland zum Ziel haben und deshalb mit unerhörter Härte geführt werden. Jede Kampfhandlung muss in Anlage und Durchführung von dem eisernen Willen zur erbarmungslosen, völligen Vernichtung des Feindes geleitet sein. Insbesondere gibt es keine Schonung für Träger des heutigen russisch-bolschewistischen Systems. M3: Müller/Puschner (Hg.): Der Zweite Weltkrieg, 2015, S. 88. In den ersten Wochen drang die Wehrmacht rasch ins Landesinnere vor. Die Offensive war geprägt von starken Verlusten auf beiden Seiten. In „Kesselschlachten“ gelang es der deutschen Wehrmacht, große Teil der sowjetischen Roten Armee zu besiegen, Ende 1941 stand die Wehrmacht vor Moskau. Die strategisch wichtige Einnahme der Hauptstadt scheiterte jedoch, auch wegen des frühen Wintereinbruchs. Die deutsche Armee war mangelhaft für die tiefen Temperaturen gerüstet, mit Versorgungsnachschub war nicht zu rechnen. Im Sommer 1942 kam der deutsche Vormarsch vor Stalingrad zum Stillstand. Nach monatelangen Kämpfen wurden die deutsche Wehrmacht und die mit ihr verbündeten Armeen (Italien, Rumänien, Ungarn, Kroatien) von der Roten Armee eingekesselt. Im öffentlichen Gedächtnis gilt die Schlacht bei Stalingrad als Wendepunkt des Zweiten Weltkrieges, ab diesem Zeitpunkt befanden sich die deutschen Truppen auf dem Rückzug. M4: Unbekannt: Erschießung sowjetischer Partisanen/Zivilisten durch die Wehrmacht. Fotografie, 1942 Vernichtungskrieg Der Überfall auf die Sowjetunion war von Anfang an als brutaler Vernichtungskrieg gegen die jüdische Bevölkerung, die Bildungselite und Kommunistinnen und Kommunisten geplant. Er war gekennzeichnet von Grausamkeit, von Massenerschießungen und zahlreichen weiteren Kriegsverbrechen durch Einheiten der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes mit Unterstützung der SS und der Wehrmacht (s. „Wehrmachtsausstellung“, S. 93). Im Vordergrund stand die Eroberung von „Lebensraum“ sowie die Ausbeutung der eroberten Gebiete und der dort lebenden Menschen als Zwangsarbeiter/innen. Soldaten, die mit besonderer Brutalität vorgingen, mussten keinerlei Strafe fürchten. Kriegsgefangene ließ die Wehrmacht verhungern. Jetzt bist du dran: 1. Skizziere den deutschen Angriffskrieg mit Hilfe des Autorentextes und der Karte (M1). 2. Analysiere M2 und M3 hinsichtlich der Pläne/Kriegsziele des Deutschen Reiches im Osten. 3. Diskutiere unter Zuhilfenahme des Textes und M4, warum sich für die deutsche Kriegsführung im Osten der Begriff „Vernichtungskrieg“ durchgesetzt hat. 4. Interpretiere unter Zuhilfenahme der Informationen auf S. 67 das nationalsozialistische Bestreben nach „Lebensraum im Osten“. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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