Begegnungen mit der Natur 1, Schulbuch

Der Mensch Durch Schlucken gelangt der Speisebrei in die Speiseröhre Nach einigen Kaubewegungen drückt die Zunge den Speisebrei nach hinten gegen den weichen Gaumen des Rachens. Die Nahrung wird geschluckt. Kurzzeitig hebt sich dabei das Gaumensegel. Der Kehldeckel verschließt die vor der Speiseröhre liegende Luftröhre ( Abb. 28). Der Speisebrei kann nun weiter transportiert werden. Durch die Speiseröhre gelangt der Speisebrei in den Magen Die Speiseröhre besitzt Muskeln. Wenn sie sich zusammenziehen wird der Speisebrei und Flüssigkeiten in Richtung Magen befördern. Der Magen kann bis zu zwei Liter aufnehmen. Durch Bewegung der Magenwandmuskeln wird der Brei mit Magensaft durchmischt. Der Nahrungsbrei wird unterschiedlich lang im Magen verdaut. Zum Beispiel wird gedünsteter Reis bereits nach zwei Stunden weiterbefördert, ein gebratenes Huhn erst nach etwa sechs Stunden. Vom Magen geht es weiter in den Dünndarm Am Magenausgang befindet sich ein ringförmiger Schließmuskel, der als Pförtner bezeichnet wird. Er öffnet sich regelmäßig, wodurch der Nahrungsbrei portionsweise in den Dünndarm geschoben wird. Zur besseren Verdauung fettreicher Kost fließt Galle in den Dünndarm. Galle ist eine Körperflüssigkeit, die Fett in kleinste Tröpfchen zerlegt, damit Verdauungsstoffe besser wirken können. Sie wird von der Leber erzeugt und in der Gallenblase, die an der Unterseite der Leber liegt, gespeichert. Die endgültige Zerlegung der Kohlenhydrate, Fette und Proteine geschieht durch Verdauungsstoffe, die von der schleimigen Innenwand des Dünndarms und von der Bauchspeicheldrüse in den Dünndarm abgegeben werden. Über die Dünndarmwand gelangen die Nährstoffe ins Blut Die Dünndarmwand wird von vielen Blutgefäßen durchzogen. Diese nehmen die Bausteine der verdauten Nährstoffe aus dem Nahrungsbrei auf. Mit dem Blut gelangen sie dorthin, wo sie benötigt werden. Der Dünndarm befördert durch Zusammenziehen seiner Muskulatur die nicht verwertbaren Stoffe, die Ballaststoffe, weiter in Richtung Dickdarm. 28 Die am Schluckvorgang beteiligten Organe (Schema) Nasenhöhle Gaumensegel Speisebrei Zunge Kehldeckel Luftröhre Speiseröhre Magensaft wird von der schleimigen Magenwand abgesondert. Er besteht aus Verdauungsstoffen, die für die Eiweiß- und Fettverdauung zuständig sind, und Salzsäure. Diese tötet Bakterien ab, die wir mit der Nahrung aufnehmen. Pförtner Der Name Pförtner für den Schließmuskel am Magenausgang leitet sich vom Beruf des Pförtners ab. Ein Pförtner ist eine Person, die den Zugang zu Gebäuden oder Betriebsgeländen kontrolliert. Bauchspeicheldrüse Drüse, die hinter dem Magen liegt 29 Die Bausteine der Nährstoffe gelangen durch die Dünndarmwand ins Blut. (Schema) Kohlenhydrate Proteine Fette Blutgefäß Zellen der Dünndarmwand Bei der Verdauung wird die Nahrung in ihre Bestandteile zerlegt Der Körper kann die Bestandteile als Baustoffe verwenden oder sie zur Energieversorgung nutzen. Die Länge des Darms verschiedener Tiere ist an ihre Ernährung angepasst. • Bei Fleischfressern, wie der Katze, ist der Darm etwa drei Mal so lange wie der Körper. • Bei Allesfressern, wie dem Menschen oder Schweinen, ist er etwa vier Mal so lange wie der Körper. • Bei Pflanzenfressern, wie dem Rind oder dem Pferd, ist er etwa 50–60 Meter lang. Die Tiere benötigen lange Verdauungssysteme, um aus dem ballaststoffreichen Futter ausreichend Nährstoffe zu gewinnen. Eine Besonderheit findet man bei Kaninchen und Hasen. Die Tiere fressen den im Blinddarm erzeugten und abgegebenen Kot nochmals. Dieser passiert nochmals den Verdauungstrakt und wird dann endgültig abgegeben. Auf diesem Weg werden der Nahrung zwei Mal Nährstoffe entzogen. Kenn ich das? 118 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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