Begegnungen mit der Natur 1, Schulbuch

Thema Arten bilden bestimmte ökologische Nischen In einem Biotop können viele Arten leben. Voraussetzung dafür ist, dass sie unterschiedliche Ansprüche an ihre Umwelt stellen, sich beispielsweise unterschiedlich ernähren, unterschiedliche Schlafplätze oder unterschiedliche Behausungen zur Aufzucht der Jungen haben. Somit bildet jede Art eine eigene ökologische Nische. Betrachtet man zum Beispiel den Lebensraum Wald: Der Buntspecht holt Spinnen, Insekten und deren Larven unter den Baumrinden hervor. Blaumeisen finden im äußeren Bereich der Bäume Nahrung, während die Kohlmeisen den inneren Bereich nutzen. Das Eichhörnchen sucht in den Bäumen und Sträuchern nach Nüssen und Samen. Das Reh frisst frische Triebe von jungen Bäumen und Sträuchern und der Fuchs jagt bevorzugt Mäuse. Durch Nahrungsbeziehungen entstehen Nahrungsketten Die Eichenwicklerraupe ernährt sich von Eichenblättern, wird selbst aber von der Kohlmeise gefressen. Diese wird wiederum vom Baummarder gejagt, der zum Beutespektrum des Uhus gehört. Durch Fressen und Gefressenwerden entstehen Nahrungsketten, an deren Anfang fast immer Produzenten, also grüne Pflanzen stehen. Sie werden von einem Pflanzenfresser verzehrt. Er ist der Konsument erster Ordnung. In Abbildung 4 ist es die Eichenwicklerraupe. Die Kohlmeise ist der Konsument zweiter Ordnung, der Marder der Konsument dritter Ordnung, der Uhu Konsument vierter Ordnung und in dieser Nahrungskette zugleich Endkonsument – er hat keine direkten Fressfeinde. Durch Nahrungsbeziehungen entstehen Nahrungsnetze Viele Pflanzen und Tiere sind Teil mehrerer Nahrungsketten. Diese Nahrungsketten sind wie Fäden in einem Netz miteinander verflochten. Es entsteht ein so genanntes Nahrungsnetz. Pflanzen- und Fleischfresser haben meistens mehrere Ernährungsmöglichkeiten: Waldmäuse fressen Gräser und Früchte. Eichhörnchen ernähren sich vorwiegend von Eicheln und Haselnüssen. Die Kohlmeise ernährt sich im Sommer von Spinnen und verschiedensten Insekten und deren Larven. Der Baummarder erbeutet neben kleineren Vögeln auch Waldmäuse, Haselmäuse und Eichhörnchen. Der Fuchs frisst unter anderem Waldmäuse und Regenwürmer. Der Uhu macht Jagd auf Waldmäuse, Igel, Baummarder und Eichhörnchen. ökologische Nische Wechselbeziehung zwischen einer Art und ihrer Umwelt Eichenwicklerraupe Der Eichenwickler ist ein Schmetterling, der seine Eier bevorzugt auf Eichenblätter oder -zweige ablegt. Aus ihnen schlüpfen die Larven, die Eichenwicklerraupen, die sich von den Eichenblättern ernähren. Beutespektrum alle Arten von Beutetieren, die von einer bestimmten Tierart gejagt werden 1. Das ursprünglich in Nordamerika beheimatete Grauhörnchen gleicht in seinen Ansprüchen unserem Eichhörnchen. In Experimenten hat eine Wissenschafterin einer englischen Universität herausgefunden, dass die Grauhörnchen bei der Nahrungssuche oft erfolgreicher sind als die heimische Art. Was könnte passieren, wenn das Grauhörnchen in Österreich eingebürgert würde? Begründe deine Vermutung. 2. Zeichne in Abbildung 2 der vorherigen Seite mithilfe von Pfeilen alle Nahrungsketten ein, die du finden kannst ( = wird gefressen von). Du bist dran! 4 Eine mögliche Nahrungskette im Wald (der Pfeil bedeutet „wird gefressen von“) 132 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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