Begegnungen mit der Natur 1, Schulbuch

Fische – Wirbeltiere im Wasser Der Karpfen ist ein Bodenfisch Karpfen halten sich vorwiegend am Gewässergrund auf, weshalb sie als Bodenfische bezeichnet werden. Mit Hilfe der Barteln suchen sie im schlammigen Boden nach Nahrung ( Abb. 12). Barteln sind typisch für Bodenfische. Der Karpfen ist ein Friedfisch. Er ernährt sich von Pflanzen, Würmern, Insektenlarven, Kleinkrebsen und Muscheln. Karpfenartige Fische haben wie die meisten Knochenfische kleine, kräftige Zähne. Mit ihrer Hilfe wird die aufgenommene Nahrung gegen eine Hornplatte am Schlunddach gedrückt und zerquetscht. Fische sind wechselwarm Säugetiere und Vögel verwenden Energie aus ihrer Nahrung, um ihren Körper in einem bestimmten Temperaturbereich zu halten. Sie sind gleichwarm. Bei Fischen, aber auch Amphibien und Reptilien, passt sich die Körpertemperatur der Außentemperatur an. Nimmt die Außentemperatur ab, nehmen auch ihr Stoffwechsel und ihre Aktivität ab. Fische sparen im Winter Energie Sinken im Winter die Wassertemperaturen, sinkt bei den Fischen auch die Zahl ihrer Herzschläge und Atemzüge. Dadurch verringern sie ihren Energieverbrauch. So schlägt beim Karpfen beispielsweise das Herz im Sommer bis zu 130-mal, im Winter hingegen lediglich drei bis sechs Mal. Die meisten Fische ziehen sich auf den Gewässergrund zurück. Sie verbringen den Winter regungslos in Kältestarre und zehren von den Fettvorräten, die sie sich im Sommer angefressen haben. Manche Fische, wie etwa die Schleie ( S.42 Abb. 22), sind während der Kältestarre im Bodenschlamm eingegraben. Ein Klopfen an die Glasscheibe eines Aquariums ist für die Fische extrem unangenehm und kann großen Stress auslösen. Da der Schall sich im Wasser schneller ausbreitet als in der Luft, ist jedes Klopfen wie ein Knall. Im Tiergarten Schönbrunn in Wien stellten zwei Wissenschafter an Tagen mit hohen Besucherzahlen fest, dass bis zu 300-mal an die Scheibe eines Aquariums geklopft wurde. Um die Besucher und Besucherinnen davon abzuhalten, brachten sie hintereinander für jeweils zwei Wochen folgende Hinweisschilder an: „Bitte nicht gegen die Scheibe klopfen!“ (1) „Klopfen tötet Fische!“ (2) „Nur Beklopfte klopfen gegen die Scheibe!“ (3) Bei allen drei Schildern reduzierte sich die Klopfhäufigkeit, bei einem sogar auf unter 30 Mal. Finde heraus, welches dieser Schilder das wirksamste war. Reihe dazu die fett gedruckten Buchstaben in diesem Text von unten nach oben aneinander. Erkläre die Aussage dieses Schildes. Du bist dran! Barteln fadenförmige Anhänge; dienen als Tast- und Geschmacksorgane Friedfische jagen aktiv keine anderen Fische. Fische, die aktiv andere Fische jagen, nennt man Raubfische. Larven Jungtiere, zB von Insekten oder Fröschen, die aus einem Ei geschlüpft sind und noch anders aussehen als die erwachsenen Tiere 12 Karpfen mit deutlich sichtbaren Barteln Barteln Körperarterie Schwimmblase Seitenlinienorgan Körpervene Herz Leber Kiemen Darm Schwanzflosse Rückenflosse Bauchflosse Brustflosse Afterflosse 13 Körperbau des Karpfens (Schema) Auch Fische verständigen sich Bei Verletzung scheidet die Haut von Karpfenfischen einen Alarmstoff aus – ein Signal für Artgenossen, die Flucht zu ergreifen. Verständigung mit Hilfe von Duftstoffen hast du bereits bei Hunden und Katzen kennengelernt. Kenn ich das? 39 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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