Begegnungen mit der Natur 1, Schulbuch

Wirbeltiere in ihrem Lebensraum Rinder und Pferde sind Fluchttiere Droht Gefahr, galoppieren sowohl Pferde als auch Rinder davon. Dieses Fluchtverhalten ist den Tieren angeboren. Typisch für die Fluchttiere sind die seitlich gestellten Augen, sie ermöglichen eine gute Rundumsicht. Mögliche Bedrohungen können so schneller erkannt werden. Außerdem sehen Rinder und Pferde gut. Wie die Katzenaugen sind auch die Augen der Rinder und Pferde mit einer reflektierenden Schicht ausgestattet, weshalb sie auch im Dunkeln gut sehen können. Das feine Gehör der Tiere lässt sie leiseste Geräusche wahrnehmen. Auch der Geruchssinn ist bei Rindern und Pferden stark ausgeprägt. Mit ihren großen Nasenlöchern können sie Gerüche auch aus sehr weiter Entfernung aufnehmen und so zB vor möglichen Feinden gewarnt sein. Rinder und Pferde haben ein Pflanzenfressergebiss Rinder- und Pferdegebiss sind einander ähnlich. Typisch für das Pflanzenfressergebiss sind sehr breitflächige Vormahl- und Mahlzähne mit unebener Oberfläche. Zwischen ihnen wird die pflanzliche Kost durch seitliche Bewegungen des Unterkiefers zerrieben. Pferde besitzen im Ober- und im Unterkiefer jeweils sechs Schneidezähne. Zwischen ihnen und den Vormahlzähnen ist eine große Zahnlücke. Hengste, also männliche Pferde, haben im vorderen Drittel der Lücke jeweils einen gut ausgebildeten Eckzahn, den sogenannten Hakenzahn. Selten findet man auch bei weiblichen Pferden kleine verkümmerte Hakenzähne. Das Rind hat im Unterkiefer sechs Schneidezähne und zwei flache Eckzähne. Zwischen ihnen und den Vormahlzähnen ist ebenfalls eine große Zahnlücke. Im Gegensatz zu den Pferden befindet sich im Oberkiefer statt den Schneidezähnen eine Kauplatte aus Hornhaut, Eckzähne fehlen. Rundumsicht Direkt hinter sich sehen Rinder und Pferde nichts. Es ist daher nicht ratsam, sich den Tieren von hinten zu nähern. Erschrecken sie, wird der Fluchtinstinkt ausgelöst, was zu gefährlichen Situationen führen kann. Geruchssinn Das Riechen spielt auch beim Kontakt der Tiere untereinander eine große Rolle. Sie „begrüßen“ einander durch Beschnuppern. Nasenlöcher Die Nasenlöcher der Unpaarhufer werden als Nüstern bezeichnet. Rinder und Pferde flehmen Auch Rinder und Pferde haben ein Jacobson’sches Organ (siehe S.16), mit dessen Hilfe sie verschiedene Gerüche intensiver wahrnehmen können. Das Flehmen dient nicht nur zum Prüfen von Nahrung, sondern auch der Verständigung mit Hilfe von Gerüchen, etwa um Herdenmitglieder zu erkennen. Männliche Tiere flehmen auch, um die Fortpflanzungsbereitschaft von weiblichen Tieren, die in dieser Zeit bestimmte Duftstoffe absondern, zu erschnuppern. Kenn ich das? 30 Gut ausgeprägte Sinne bei Rind und Pferd gutes Gehör gutes Sehen auf größere Entfernungen guter Geruchssinn Hakenzahn Da die Hakenzähne nur bei den männlichen Tieren gut ausgebildet sind, werden sie auch als Hengstzähne bezeichnet. Die sehr scharfen Zähne werden im Kampf gegen Feinde beziehungsweise andere Hengste als Waffen eingesetzt. Hornhaut verdickte verhärtete Haut, ähnlich der Haut, die du an deinen Fersen hast. 31 Schädel eines Hengstes 32 Pflanzenfressergebiss des Rindes Schneidezahn Knochenzapfen der Hörner Nasenbein Kauplatte Mahlzähne Unterkiefer Vormahlzähne Eckzahn M Arbeitsheft Seite 24, 25 88 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=