Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch [Teildruck]

Die Vielfalt der Pilze Viele Ständerpilze leben symbiontisch Viele Pilze leben mit Pflanzen in Symbiose ( Seite 16). Sie umspinnen mit ihren Hyphen die Wurzeln der Symbiosepartner ganz dicht und dringen sogar in die Wurzeln ein. Sie versorgen ihren Partner mit Wasser und darin gelösten Mineralstoffen. Als Gegenleistung erhalten die Pilze Zucker und Stärke. Diese Art der Symbiose wird als Mykorrhiza bezeichnet. Die Mykorrhiza hat es vermutlich schon vor mehr als 400 Millionen Jahren gegeben. Die frühen Landpflanzen hatten noch nicht gut ausgebildete Wurzeln und waren deshalb auf die Pilze angewiesen. Die Pilze wiederum waren zur Nährstoffversorgung auf die Pflanzen angewiesen. Die meisten Mykorrhizapilze sind Ständerpilze. Knollenblätterpilze ( Seite 53 Abb. 25) beispielsweise umspinnen mit ihrem unterirdischen Myzel bevorzugt die Wurzeln von Laubbäumen. Die giftigen Fliegenpilze ( Abb. 10) kommen vor allem in Nadelwäldern, besonders in Fichtenwäldern, vor. Steinpilze ( Seite 49 Abb. 5) findet man häufig unter Fichten, Föhren und Birken. Flechten sind Symbiosen zwischen Pilzen und Algen Flechten sind keine eigene Gruppe von Lebewesen, sondern Lebensgemeinschaften aus Pilzen und Algen. Die Algen erzeugen durch Fotosynthese Zucker, den sie den Pilzen zur Verfügung stellen. Als Gegenleistung versorgen die Pilze die Algen mit Wasser und Mineralstoffen. Flechten findet man fast überall auf der Erde. Sie besiedeln unter anderem Baumstämme, Holzzäune und Hausmauern. Sie kommen häufig auch auf Felsen, sogar im unwirtlichen Hochgebirge in über 5000 Metern Höhe vor. Nach ihrer Wuchsform unterscheiden wir zwischen Krusten-, Blatt-, Strauch- und Bartflechten. Flechtenarten reagieren unterschiedlich empfindlich auf Luftverschmutzung. Einige der empfindlichen werden als lebende Anzeiger, so genannte Bioindikatoren, für die Luftqualität herangezogen. 10 Fliegenpilze sind giftig! Mykorrhiza Pilzwurzel; mykes (griech.) = Pilz, rhiza (griech.) = Wurzel Knollenblätterpilz Der Grüne Knollenblätterpilz ist der giftigste aller heimischen Pilze. Er weist Ähnlichkeit mit dem jungen Champignon und dem Grünen Täubling auf. Es kommt daher immer wieder zu lebensgefährlichen bis tödlichen Verwechslungen. Kennzeichen des Knollenblätterpilzes sind der oben grünlich erscheinende Hut, rein weiße Lamellen, der Stiel, der unten knollig verdickt ist, und die am Stiel hängende Manschette ( Abb. 25). Diese Merkmale unterscheiden ihn eindeutig von anderen Pilzen. Bioindikatoren sind Lebewesen, die auf eine Veränderung in ihrem Lebensraum reagieren. Sie lassen Rückschlüsse auf Veränderungen in der Umwelt ziehen. 1. In der Abbildung ist ein Birkenpilz zu sehen. Finde eine Begründung für diesen Namen. 2. Suche mit einem Smartphone oder Fotoapparat ausgestattet deine Wohnumgebung nach Flechten ab. Fotografiere die Flechten und ordne sie zu Hause den jeweiligen Gruppen zu. Du bist dran! 11 Krustenflechten: vertragen größere Schadstoffbelastung 12 Blattflechte: verträgt mäßige Schadstoffbelastung 13 Strauchflechte: verträgt geringe Schadstoffbelastung 14 Bartflechte: sehr empfindlich für Luftverschmutzung 51 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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